Die Corona-Krise zwingt die Skifahrer zur Ruhe. Die üblichen Materialtests gibts nicht. Und auch die Schweizer Meisterschaften in Zinal VS, welche für diese Woche geplant war, sind längst abgesagt. Für Aline Danioth (22) wäre beides sowieso undenkbar gewesen. Sie zerfetzte sich am 19. Januar in Sestriere (It) beim Parallel-Riesenslalom das rechte Knie.
Doch auch so muss sie mit Einschränkungen leben. «Eine normale Reha erlebe ich derzeit nicht», sagt sie. Der Grund ist logisch: Der direkte Kontakt zu Ärzten oder Physiotherapeuten ist wegen der Corona-Pandemie untersagt. Und so schuftet das Technik-Talent täglich in Andermatt, anstatt dreimal wöchentlich zur Behandlung nach Zürich zu fahren.
«Ich muss mich zügeln»
Klagen will Danioth aber nicht. «Es gibt derzeit Wichtigeres. Ich habe einen Trainingsplan meiner Physiotherapeutin und telefoniere oder skype ständig mit ihr.» Dazu hat Danioth einen Kraftraum ganz für sich – jenen des Armee-Sportstützpunktes in Andermatt. «Das ist toll. Und ich bin gut dran, mache längst Kraft- und Ausdauerübungen», erzählt sie. Schmerzen im rechten Knie verspüre sie keine.
Erlebt sie etwa wie schon vor drei Jahren eine Speed-Heilung? Damals riss sie das andere, also das linke Kreuzband. «Ich bin wohl schon wieder früher dran im Plan», sagt Danioth glücklich. Seit fast fünf Wochen braucht sie die Krücken nicht mehr. «Aber ich muss mich zügeln, darf nicht zu viel machen. Denn die Sehne, welche für die Operation von meinem Oberschenkel entnommen wurde, braucht Zeit, um zu verwachsen.»
Heisst: Vor August kehrt Danioth nicht auf die Ski zurück. Gut möglich, dass es ihren Gegnerinnen bis dann – wegen Corona – ähnlich ergeht.