Auf einen Blick
- Odermatt vermittelt bei seinen Werbepartnerschaften Authentizität und Bodenständigkeit
- Über 400'000 Follower auf Instagram, wo eine junge Zielgruppe erreicht wird
- Er erhält wöchentlich neue Anfragen für Kooperationen
Ski-Star Marco Odermatt (27) gehört mittlerweile nicht mehr nur auf der Piste zu den grossen Stars. Auch in der Medienwelt hinterlässt er deutlich seine Spuren. Sei es in einem Werbespot mit Tennis-Legende Roger Federer (43), mit Haushaltgeräten hantierend oder im Anzug für einen Clip mit edler Armbanduhr.
Odermatts Gesicht ist im Fernsehen und im Internet gleichermassen bekannt. Doch ist das nur eine Momentaufnahme wegen seiner drei Gesamtweltcupsiegen in Folge oder ist er der nächste grosse Werbestar? Ersetzt er womöglich eines Tages Federer als das bekannteste Schweizer Sportlergesicht?
«Noch ist Federer derjenige der beiden, der sich auch global eher vermarkten lässt, da er schon länger auf dem Markt ist», sagt Felix Murbach, Marketingexperte aus Zürich. Dennoch gilt es Odermatt im Werbebusiness nicht zu unterschätzen. Er hat laut Murbach eine glaubwürdige und authentische Ausstrahlung und gilt in der Branche als «bodenständiger Überflieger». All das macht ihn für Unternehmen hochinteressant.
Neben seiner Authentizität und der Vorbildfunktion, die er für ein junges Publikum ohne Frage erfüllt, ist er auch auf Social Media sehr präsent. Mit knapp über 400'000 Followern auf Instagram erreicht der Olympiasieger von 2022 eine junge, outdoorbegeisterte Zielgruppe, die sich durchaus dafür interessiert, welche Klamotten ihr Idol trägt und was für Produkte es benutzt.
Ist die Authentizität echt?
Es ist also kein Zufall, dass Odermatt laut seinem Manager Michael Schiendorfer jede Woche eine neue Anfrage für eine Kooperation bekommt. Doch der Ski-Star macht dem Management nach längst nicht einfach alles mit. «Die Firmen und deren Unternehmenswerte müssen zu Marco passen. Marco muss die Produkte und Services der Sponsoren mögen und nicht zuletzt müssen auch die Menschen hinter den Brands zu Marco passen», sagt Schiendorfer über das Auswahlverfahren hinter Odermatts Werbeverträgen.
Speziell für einen so grossen Sportstar ist, mit wie viele kleinen Unternehmen Odermatt zusammenarbeitet. «Auch das trägt zu seiner Authentizität bei», meint Marketingexperte Murbach. «Er macht Werbung für Dinge, die er selbst tatsächlich mag.» Sei es Intercheese, Vitabad oder Titlis, Odermatt hat nicht nur Sponsoren aus der Welt der Reichen und Schönen. Doch ist diese Bodenständigkeit echt oder nur ein Image, das für grosse Werbepartner gefertigt wurde? Odermatt, der down-to-earth Skistar.
Teils jahrelange Partnerschaften
Laut Schiendorfer liegt Odermatt tatsächlich etwas an seinen kleineren Sponsoren: «Wir pflegen Partnerschaften mit kleineren Firmen seit Jahren, weil Marco dies Freude macht. So war und ist zum Beispiel Peter Häfeli von Intercheese auch einer der ersten Sponsoren von ihm.» Die Partnerschaft sei so auch eine Verbindung zwischen zwei Menschen und nicht nur ein geschäftlicher Austausch.
Auch andere Kooperationen laufen schon seit vielen Jahren. So gehörte Electrolux zu den ersten, die den aufkommenden Star entdeckten. «Bereits 2014 erkannten wir in Marco das enorme sportliche Potenzial und die Leidenschaft, die er für den Sport mitbrachte», sagt Roland Bienz, Director Marketing von Electrolux Schweiz. Und auch heute, zehn Jahre später, hantiert Odermatt in Fernsehspots noch mit Electrolux-Geräten, das nächste Mal ab 21. Oktober in gleich drei neuen TV-Spots. Für ein natürlich deutlich höheres Honorar als noch vor zehn Jahren als 17-jähriger Nobody. Bienz nennt keine Zahlen, sagt aber: «Natürlich haben sich die Konditionen an seine herausragenden Erfolge angepasst. Das Sponsoring hat sich deutlich vervielfacht.»
Löst er Federer ab?
Laut Murbach ist es für Firmen immer mit einem gewissen Risiko verbunden, auf junge Sportler zu setzen. Dennoch zeige es den Willen eines Unternehmens, etwas Gutes für die Gesellschaft tun zu wollen, wenn es Nachwuchssportler unterstützt. «Es setzt ein Zeichen und wirkt authentisch. Wenn dabei ein so werbefähiges Gesicht wie Odermatt rausspringt, umso besser.»
Der Ski-Star hat den grossen Schritt vom Sportler zum beliebten Gesicht für Unternehmen und Werbekampagnen geschafft. Wie lange er diese Medienpräsenz aufrechterhalten kann, wird sich zeigen. Noch ist ihm Federer um einige Jahre an Erfahrung im Business voraus, doch wer weiss, vielleicht kann auch Odermatt noch nach seiner Karriere von seiner Bekanntheit profitieren. Auch wenn er als Skifahrer nie die globale Power vom Tennis-Maestro erreichen kann.