Im vergangenen Winter hat AJ Ginnis (29) ein Ski-Märchen geschrieben. An den Weltmeisterschaften in Courchevel/Méribel (Fr) fuhr der Technikspezialist aus Griechenland sensationell zu Silber im Slalom. Und das nur 15 Tage, nachdem er erstmals aufs Weltcuppodest gekurvt ist.
Eine Woche nach seinem Medaillen-Coup erlebt Ginnis beinahe den nächsten Höhepunkt seiner Karriere. Vermeintlich feiert er in Palisades Tahoe (USA) seinen ersten Weltcupsieg. Doch der Jubel dauert nicht lange. Er wird kurz nach seiner Zieleinfahrt wegen eines Einfädlers disqualifiziert.
Teil des Sports
In dieser Saison kann Ginnis nicht an die Resultate der vergangenen Saison anknüpfen. In neun Slaloms klassiert er sich zwar viermal in den Top 14, scheidet aber in den restlichen fünf Rennen schon im ersten Lauf aus. Definitiv nicht das, was ein Vize-Weltmeister zeigen will. Zumal er in seiner Heimat damit zu einem Nationalhelden wurde. Und zuletzt ist es ihm nacheinander sowohl in Palisades Tahoe als auch in Aspen (USA) passiert.
Die Enttäuschung darüber ist riesengross. «Wir haben alles versucht, aber 50 Sekunden Skifahren stand heute nicht auf dem Plan», schreibt er auf Instagram. Und erklärt, was ihm derzeit neben den Ausfällen zu schaffen macht. «Es ist ziemlich schrecklich, die linke Seite des Unterkörpers nicht zu spüren», so Ginnis. Offenbar leidet der Athlet aktuell an Knieproblemen. Auf Instagram postet er immer wieder Bilder, auf denen ihm Flüssigkeit aus dem Knie gesogen wird.
Trotzdem ist Ginnis froh, dass er es zumindest probiert hat. Denn der Vize-Weltmeister weiss, dass das Teil des Sports ist. «Wir werden lernen, besser zu werden und weiterzumachen», gibt er sich optimistisch.
Weitermachen heisst: auch die letzten beiden Slaloms des Winters bestreiten. Denn auch im Slalom von Kranjska Gora kommenden Samstag will Ginnis wieder angreifen. (bir)