Ski-Ass kämpft gegen Folgen einer Gehirnerschütterung
Schweizer Olympia-Silberheldin in Spezial-Klinik

Zwei Mal stürzte Freeski-Star Mathilde Gremaud bereits in diesem Winter und verletzte sich am Kopf. Die Silbermedaillengewinnerin von 2018 lässt sich nun in einer Spezial-Klinik in den USA durchchecken.
Publiziert: 10.12.2021 um 12:57 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 14:03 Uhr
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Mathilde Gremaud ist diesen Winter bereits zweimal gestürzt und hat sich am Kopf verletzt.
Foto: Getty Images
Sven Micossé

Bisher ist es noch nicht der Winter von Mathilde Gremaud. Die Silbermedaillengewinnerin im Slopestyle von Pyeongchang stürzte im Training vor dem Big Air in Chur und im zweiten Finallauf von Stubai. Beide Male schlägt sie mit dem Kopf auf, in Stubai wird sie gar mit einer leichten Gehirnerschütterung ins Spital eingeliefert.

«In Chur war es weniger schlimm, aber ich wollte nichts riskieren. In Stubai wäre es nicht in Frage gekommen weiterzufahren», so die 21-Jährige. Nach einer Woche Pause habe sie sich wieder fit gefühlt. Das Training hat dann sie auch wieder aufgenommen.

Knieschmerzen wären weniger ein Problem

Den letzten Weltcup in Steamboat (USA) liess die Fribourgerin sausen, befindet sich jetzt dennoch in den Staaten. Sie geht in eine Spezial-Klinik, wo sie sich fünf Tage lang durchchecken lässt. «Es ist nicht dass ich Angst habe, aber die Gesundheit ist mir sehr wichtig. Vor allem der Kopf. Wenn ich leichte Knieschmerzen hätte, würde ich einfach weitermachen.»

Die Klinik ist auf solche Fälle spezialisiert, viele Hockey-Spieler würden diese aufsuchen. «Ich glaube nicht, dass etwas falsch ist, aber ich bin zwei Mal auf den Kopf gefallen. Bei vielen anderen Profis kommt die Untersuchung zu spät und ich will nicht an diesen Punkt kommen.» Sollte alles in Ordnung sein, werde die dreifache X-Games-Siegerin die Tage nutzen, um ihre Wahrnehmung Reflexe zu schärfen.

Blick geht nach Peking

Gibts das Grüne Licht der Klinik, steht dann auch einer Wettkampf-Rückkehr Mitte Dezember nichts im Weg. «Der Plan ist, bei der Dew-Tour mitzufahren.» Der Blick geht natürlich auch nach Peking. Bei den letzten Spielen feierte sie den grossen Erfolg gleich bei der Rückkehr nach ihrem Kreuzbandriss.

Ein erneuter Erfolg wäre natürlich traumhaft. Gremaud: «Klar, ist Olympia das grosse Ziel, ich muss es aber Tag für Tag nehmen. Es funktioniert nicht, wenn ich zu viel plane.»

Darum muss bei Gehirnerschütterungen Vorsicht geboten werden

Bei gewissen Sportarten lassen sich Gehirnerschütterungen leider nicht vermeiden. Die Folgen können sehr einscheidend sein, wie die Fälle von SCB-Verteidiger Eric Blum oder Ski-Ass Mauro Caviezel.

Dr. Jean-Claude Küttel ist seit 35 Jahren als Arzt für den Schweizer Eishockeyverband tätig und behandelt oft Profis mit einer solchen Verletzung.

«Es gibt verschiedene Möglichkeiten dies anzugehen. Die normale Methode ist beim Mannschaftsarzt ein gewisses Protokoll zu folgen. Man muss nicht jede Gehirnerschütterung ins MRI schicken oder zum Neurologen weiterleiten», sagt er gegenüber Blick.

Gehirnerschütterung ist aber nicht Dargleich Gehirnerschütterung: «Bei Erschütterungen muss man auch untersuchen, ob im Kopf etwas nicht stimmt oder im Innenohr. Von dort könnten Gleichgewichtsstörungen kommen.»

Besondere Beachtung müsse man sogenannten «Second Impacts» (deutsch: zweiter Aufprall) geben. Das ist, wenn eine zweite Gehirnerschütterung folgt, bevor die erste komplett auskuriert ist. In solchen Fällen kann das Hirn stark anschwellen. Dadurch lohnen sich genauere Untersuchungen für Sportlerinnen und Sportler. Auch was die Zukunft anbelangt: «Es gibt Profis, die seit 20 Jahren nicht mehr spielen und immer noch Restprobleme haben.»

Keystone

Bei gewissen Sportarten lassen sich Gehirnerschütterungen leider nicht vermeiden. Die Folgen können sehr einscheidend sein, wie die Fälle von SCB-Verteidiger Eric Blum oder Ski-Ass Mauro Caviezel.

Dr. Jean-Claude Küttel ist seit 35 Jahren als Arzt für den Schweizer Eishockeyverband tätig und behandelt oft Profis mit einer solchen Verletzung.

«Es gibt verschiedene Möglichkeiten dies anzugehen. Die normale Methode ist beim Mannschaftsarzt ein gewisses Protokoll zu folgen. Man muss nicht jede Gehirnerschütterung ins MRI schicken oder zum Neurologen weiterleiten», sagt er gegenüber Blick.

Gehirnerschütterung ist aber nicht Dargleich Gehirnerschütterung: «Bei Erschütterungen muss man auch untersuchen, ob im Kopf etwas nicht stimmt oder im Innenohr. Von dort könnten Gleichgewichtsstörungen kommen.»

Besondere Beachtung müsse man sogenannten «Second Impacts» (deutsch: zweiter Aufprall) geben. Das ist, wenn eine zweite Gehirnerschütterung folgt, bevor die erste komplett auskuriert ist. In solchen Fällen kann das Hirn stark anschwellen. Dadurch lohnen sich genauere Untersuchungen für Sportlerinnen und Sportler. Auch was die Zukunft anbelangt: «Es gibt Profis, die seit 20 Jahren nicht mehr spielen und immer noch Restprobleme haben.»

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