«Ich bin glücklich, hier stehen zu können», sagt Kim Gubser nach dem Final im Big Air Chur. Am Heimweltcup des Bündners erreicht er den 10. Rang. Der Auftakt in die Olympia-Saison ist erfolgreich über die Bühne gegangen, hat jedoch holprig begonnen und ist über lange Zeit auf der Kippe gestanden. Am Ende bleibt ein Gefühl der Freude, der Erleichterung, aber auch ein wenig Enttäuschung.
Bündner Hauptstadt statt Nordamerika oder Asien. Für die Freeskier und Freeskierinnen ist es eine grosse Sache endlich einmal einen solch grossen Event in ihrer Nähe zu fahren. «Die Freude ist gross. So können alle nach Chur kommen und unser Sport wird in ein grösseres Licht gestellt», sagt der 21-Jährige am Freitagnachmittag.
Grössere Aufmerksamkeit seit WM
Seit 2015 tritt der Davoser im Weltcup an und hat Anfangs Jahr in Aspen seinen momentanen Karrierehöhepunkt erreicht. In Aspen holte er an der WM Bronze im Big Air. Seitdem wurde auch der Rummel um seine Person grösser. Doch er lässt sich davon nicht beirren, behält einen kühlen Kopf und macht sich nicht zu viel Druck. Denn: «Wenn ich mir zu viel Druck mache, kann ich nicht Skifahren, wie ich es will.»
Hip-Hop-Bässe klingen aus den Boxen und die ersten 27 Fahrer machen sich auf und holen Verpasstes vom Donnerstag nach. Am Vortag wurde das zweite und letzte Training wegen den Wetterbedingungen abgesagt.
Während er beim ersten Sprung noch zu weich landet, begeistert Gubser mit seinem zweiten Versuch die Zuschauer und die Jury. Doch er muss lange bangen, da er, als einer der Ersten gestartet ist. Nach dem Zittern ist Nerven behalten angesagt: «Ich habe für mich bereits gewonnen. Mein Ziel war es, den Final zu erreichen.»
Wind sorgt für Unterbrechung
Als es Fabian Bösch und Co ihm nachmachen wollen, kippt es aber. Starker Wind kommt dem Wettbewerb in die Quere – schon wieder! Die zweite Gruppe der Männer muss sich lange gedulden. Erst als die Sonne der Nacht gewichen ist, dürfen die Flugkünstler endlich weitermachen. Kim ist aber der einzige Schweizer im Final.
Dort stürzt Gubser zweimal. Die windigen Verhältnisse hätten es schwierig gemacht es einzuschätzen. «Leider hat es nicht geklappt. Klar ist es eine Enttäuschung, aber ich bin umso glücklicher hier zu stehen.» Freestyle ist und bleibt eine spektakuläre Extremsport. Der Sieg geht in einem packenden Final-Krimi an Matej Svancer (Ö), der unglaubliche 99,00 Punkte holt. Dahinter folgen Teal Harle (Kan) und Birk Ruud (No).
Welches Gefühl bleibt nun am Ende nach dem aufregenden Auftakt? «Ich bin überglücklich. Super Ambiente und das Heimpublikum macht es noch besser.»