Das Podest
1. Alexander Steen Olsen (Nor) 1:47,47
2. Timon Haugan (Nor) +0,05
3. Albert Popov (Bul) / Clément Noël (Fr) +0,24
Das Rennen
Im wilden Westen Kaliforniens ereignet sich ein echter Slalom-Krimi. Bei Renn-Halbzeit liegt Norwegens Ex-Weltmeister Sebastian Foss Solevaag auf dem 13. Rang lediglich sieben Zehntel hinter Leader Clément Noël.
Erfreulich: Daniel Yule liegt mit sieben Hundertsteln Rückstand auf zweiten Platz, die beiden anderen Walliser Loïc Meillard (6. Platz, 21 Hundertstel zurück) und Ramon Zenhäusern (9. Platz, 5 Zehntel Rückstand) liegen ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze.
Zenhäusern beginnt den zweiten Lauf extrem stark, aufgrund von zwei groben Schnitzern im Schlussabschnitt gelingt ihm der Sprung aufs Podest nicht - der Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 landet letztendlich auf Platz 6.
Das grosse Problem: Die Sicht wird dann aufgrund des immer stärker werdenden Schneefalls immer schlechter. Und Yule und Meillard kommen damit leider überhaupt nicht zu recht und fallen weit zurück. Meillard landet in der Endabrechnung auf Rang 21, Yule wird 24.
Der grosse Aufreger gibt es aber erst nach dem Rennen: Griechenlands Vize-Weltmeister AJ Ginnis hat die Bestzeit aufgestellt, doch der Grieche hat eingefädelt und wird im Nachhinein disqualifiziert. So gewinnt der Norweger Alexander Steen Olsen erstmals in seiner Karriere.
Das gab zu reden
AJ Ginnis' Einfädler. Die TV-Bilder bringen kaum Licht ins Dunkle. Auch Minuten nach dem Rennen weiss der Grieche nicht, ob er tatsächlich seinen ersten Weltcupsieg feiern darf – oder eben nicht. Es dauert lange, bis die Entscheidung bekanntgegeben wird. AJ Ginnis wird nachträglich disqualifiziert. Österreichs Cheftrainer Marko Pfeiffer sagt dazu: «An dieser Stelle waren einige Trainer aus verschiedenen Nationen positioniert. Und da haben alle über Funk vermeldet, dass Ginnis eingefädelt hat.»
Kampf um die Kugel
Lucas Braathen, der Führende in der Slalom-Wertung vor diesem Rennen, hätte vorlegen können. Doch der Norweger enttäuscht im ersten Lauf, fährt am Ende aber doch noch auf Platz 7 – damit liegt er vor dem finalen Slalom in Andorra 32 Punkte vor seinem Landsmann Kristoffersen und 65 Zähler vor Daniel Yule.
Lucas Braathen, Norwegen, 466 Punkte
Henrik Kristoffersen, Norwegen, 434 Punkte
Daniel Yule, Schweiz, 401 Punkte
Ramon Zenhäusern, Schweiz, 367 Punkte
Manuel Feller, Österreich, 329 Punkte
Loïc Meillard, Schweiz, 317 Punkte
Lucas Braathen, Norwegen, 466 Punkte
Henrik Kristoffersen, Norwegen, 434 Punkte
Daniel Yule, Schweiz, 401 Punkte
Ramon Zenhäusern, Schweiz, 367 Punkte
Manuel Feller, Österreich, 329 Punkte
Loïc Meillard, Schweiz, 317 Punkte
Die weiteren Schweizer
Luca Aerni ist mit grossen Erwartungen in diesen Winter gestartet. Und mit dem elften Rang beim Slalom in Madonna di Campiglo hat der Kombi-Weltmeister von 2017 kurz vor Weihnachten dann auch ein ordentliches Zeichen gesetzt. Seitdem hat sich der 28-Jährige aber nie mehr in den Top 15 klassiert. Und sein Auftritt in den USA misslingt komplett – als 37. verpasst Aerni die Quali für den zweiten Lauf klar und verpasst damit auch die Qualifikation für den Weltcupfinal in Andorra. Noch mieser ist die Bilanz von Tanguy Nef (Saisonbestergebnis Rang 19), der mit der fünftschlechtesten Zeit im Ziel abschwingt. Marc Rochat, Fadri Janutin und Sandro Simonet scheiden aus.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Loïc Meillard: «Schwierig mit dem Wind, dem Schnee. Die Linie zu treffen, ist wirklich schwierig. Es gibt gar keinen Kontrast.»
Daniel Yule: «Von der Sicht her wars ein Kampf, ich habe den Boden kaum gesehen, aber ich habe alles gegeben. Es ist schwierig, zu sagen, was der Wind für eine Rolle spielt. Man muss kämpfen. Ich habe wirklich keine Erklärung dafür, was passiert ist.»
Ramon Zenhäusern: «Ich wollte einen raushauen, ich habe es probiert. Aber ich fiel aus dem Rhythmus – und somit ist es nicht aufgegangen.»
AJ Ginnis: «Ich habe sofort gemerkt, dass es knapp ist. Weil ich mir bei dieser miesen Sicht aber nicht sicher war, ob ich eingefädelt habe oder nicht, bin ich weitergefahren. Jetzt, wo ich die Video-Bilder gesehen habe, sieht es tatsächlich danach aus, dass ich eingefädelt habe. Deshalb habe ich auch kein Problem, die Entscheidung der Jury, mich zu disqualifizieren, zu akzeptieren.
Lucas Braathen: «Schwieriger Tag heute für mich. Ich war nicht in Topform. Ich wollte Vollgas geben, aber der erste Lauf war nicht gut. Im zweiten Lauf hatte ich einen Fehler. Aber so ist das Leben.»
Die Bedingungen
Der vorletzte Slalom in diesem Weltcup-Winter verläuft am äussersten Rand der Regularität. Die meisten Athleten müssen gegen den starken Schneefall und heftige Windböen ankämpfen. Im zweiten Durchgang ist die Sicht richtig mies. Und auch die Piste baut zum Schluss gewaltig ab.
So gehts weiter
In Aspen in den USA folgen bei den Männern noch zwei Abfahrten (3. und 4. März) und ein Super-G (5. März). Der nächste und letzte Slalom der Saison steigt dann beim Weltcupfinal in Andorra (19. März).
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