Das Podest
1. Valérie Grenier (Ka) 1:50,51
2. Lara Gut-Behrami (Sz) +0,37
3. Federica Brignone (It) +0,51
Das Rennen
Die Schweizer Hoffnungen ruhen einmal mehr auf Lara Gut-Behrami. Und werden schon im 1. Lauf von ihr erfüllt. Mit einer starken Fahrt ist sie zur Halbzeit als Dritte auf Podestkurs. Nur 15 Hundertstel liegt sie hinter der Führenden Petra Vlhova.
Auch im 2. Lauf ist auf die Tessinerin Verlass. Sie verpasst zwar den zwischenzeitlichen Sprung an die Spitze, wird am Ende aber trotzdem Zweite. Und fährt so im sechsten Riesenslalom des Winters zum vierten Mal aufs Podest. Ein starkes Resultat, nachdem Gut-Behrami zuletzt mit Knieproblemen zu kämpfen hatte.
Dass es nicht für den Sieg reicht, liegt an Valérie Grenier. Die Kanadierin zeigt einen entfesselten 2. Lauf – und schiebt sich von Platz 4 nach ganz vorne. Wie schon vor einem Jahr triumphiert sie in Kranjska Gora und feiert ihren zweiten Weltcupsieg.
Und Vlhova? Die kann am Nachmittag nicht mehr ganz mit den Schnellsten mithalten. Die Slowakin fällt auf Rang 4 zurück.
Die Schweizerinnen
20. Michelle Gisin +2,69
DNF 1. Lauf: Andrea Ellenberger
DNQ 2. Lauf: 34. Camille Rast, 41. Vivianne Härri, 43. Jasmine Flury, 44. Stefanie Grob, 49. Mélanie Meillard
Michelle Gisin zeigt einen soliden Auftritt am Morgen. Daran kann sie in der Entscheidung nicht anknüpfen. Im Gegenteil. Sie fährt viel zu rund, das kostet enorm viel Zeit. Und die Engelbergerin wird nach hinten durchgereicht. Von Platz 14 fällt sie auf 20 zurück.
Bei einem Linksschwung rutscht Andrea Ellenberger weg. Sie scheidet als eine von vier Athletinnen im 1. Lauf aus.
Abfahrtsweltmeisterin Jasmine Flury zeigt ein ansprechendes Riesenslalom-Debüt. Auch wenn sie als 43. den 2. Lauf klar verpasst. Das gleiche Schicksal ereilt ihre Teamkolleginnen Camille Rast, Vivianne Härri, Stefanie Grob und Mélanie Meillard. Während letzterer 1,5 Sekunden auf Platz 30 fehlen, verpasst Rast die Entscheidung als 34. um 51 Hundertstel.
Das gab zu reden
Beim Blick auf die Startliste dürfte der eine oder andere gestaunt haben. Denn mit Nummer 31 ist auf dieser Jasmine Flury geführt. Die Abfahrtsweltmeisterin wagt sich zehn Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt (11. Januar 2014 als 33. in der Abfahrt) in neue Gefilde. Erstmals in ihrer Karriere geht sie bei einem Riesenslalom an den Start. Flury zeigt eine solide Fahrt, auch wenn der 2. Lauf ausser Reichweite liegt.
Das gab zu reden II
Das sieht man auch nicht alle Tage. Lara Gut-Behrami nimmt auf die Besichtigung des 1. Laufs einen Schirm mit. Denn in Kransjka Gora ist es regnerisch. Davon bremsen lässt sich die Tessinerin nicht. Im Gegenteil.
Die Stimmen gegenüber SRF
Michelle Gisin: «Es gibt verschiedene Gründe, wieso es im 2. Lauf immer wieder nach hinten geht. Heute war er sehr direkt gesteckt, da musst du sehr viel riskieren. Das traue ich mich noch nicht. Weil es so eng ist, fällst du dann weit zurück. Mir fehlt einfach noch der Wille zum Risiko ein wenig. Das Vertrauen kommt langsam wieder, ich muss einfach dran bleiben.»
Lara Gut-Behrami: «Es war auf jeden Fall kein einfaches Rennen. Aber im 1. Lauf haben sie es geschafft, eine wunderschöne Piste vorzubereiten. Das Salz hat gewirkt. Mit dem Regen musst du dich um andere Dinge kümmern als nur um das Rennen. Die Feuchtigkeit macht zu schaffen, wir mussten mit einem Föhn die Schuhe und das Renndress trocknen. Am Start hatte ich etwas Mühe mit dem Runterrutschen. Aber dem Knie geht es besser. Wenn man darüber spricht, wirds zum grösseren Problem als es ist.»
Die Bedingungen
Grauer Himmel und Regen in Kranjska Gora. Die Bedingungen sind für die Fahrerinnen alles andere als einfach. Obwohl die Piste mehrfach gesalzen wurde, ist sie nicht kompakt. Trotzdem hält sie erstaunlich gut. Das zeigt etwa die Tatsache, dass sich die Deutsche Emma Aicher mit Startnummer 53 als 24. für den 2. Lauf qualifizieren konnte.
So gehts weiter
Die Technikerinnen bestreiten am Sonntag in Kranjska Gora einen Slalom (9.30/12.30 Uhr). Der nächste Riesenslalom steigt in zwei Wochen in Jasna (Slk).