Sie will Slalom fahren!
Brignone spannt Gut-Behrami im Kugel-Kampf auf die Folter

Lara Gut-Behrami marschiert in grossen Schritten in Richtung zweiten Gesamtweltcupsieg. Noch müssen ihre Fans sich aber gedulden – weil Federica Brignone wieder Slalom fahren will.
Publiziert: 08.03.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.03.2024 um 09:42 Uhr
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Vorfreude ist die grösste Freude, oder? Lara Gut-Behrami steht kurz vor dem Gewinn der grossen Kristallkugel.
Foto: Getty Images
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Mathias GermannReporter Sport

Es gibt wohl kaum jemanden im Skizirkus, der noch an Lara Gut-Behramis (32) Gesamtweltcup-Sieg zweifelt. Darum stellt sich derzeit nicht die Frage, ob, sondern nur wann die 32-Jährige den Sack zumachen wird. Sechs Rennen stehen noch aus, vier wird sie bestreiten. Ihr Vorsprung auf Federica Brignone (It, 33) beträgt 326 Punkte, jener auf Mikaela Shiffrin (28, USA) 385 Zähler. Heisst: Würde Gut-Behrami ihr Polster am kommenden Wochenende in Åre (Sd) auf über 400 Punkte ausbauen, wäre ihr die grosse Kristallkugel nicht mehr zu nehmen.

Ist das realistisch? Ja. Aber schwierig. Sollte Gut-Behrami den Riesenslalom gewinnen, dürfte Brignone nicht in die Top 10 fahren. Bei der Klasse der Italienerin ist dies schwer vorstellbar.

Dazu kommt noch etwas obendrauf. Gegenüber Blick erklärt Brignones Mutter, die ehemalige Slalom-Spitzenfahrerin Maria Rosa Quario (62): «Ich denke, dass meine Tochter in Åre auch den Slalom fahren wird. Das ist der Plan.» Zwar startete die Mailänderin in den letzten zwei Jahren nur dreimal in dieser Disziplin, bei der WM-Kombi in Méribel (Fr) bewies sie aber, dass sie auch das kann – Brignone holte Gold. 

«Wenn es so weit ist, ist es so weit»

Brignones Mutter kündigt auch einen Slalomstart ihrer Tochter beim Weltcupfinal in Saalbach (Ö) an. Zur Erinnerung: Neben den 25 besten pro Disziplin dürfen auch die aktuellen Junioren-Weltmeister und jene Athleten starten, die mehr als 500 Weltcuppunkte gehamstert haben. Brignone zählt zur letzten Kategorie. «Wenn sich Federica gut fühlt, wird sie starten – sie wird aber erst am Tag davor nach dem Riesenslalom entscheiden.»

In Angst und Schweiss wird Gut-Behrami deswegen nicht ausbrechen. Bleibt sie gesund, wird sie irgendwann so oder so rechnerisch nicht mehr einzuholen sein.

Wahrscheinlich ist, dass der zweite Gesamtweltcupsieg der Tessinerin erst in Saalbach in trockenen Tüchern sein wird. «Wenn es so weit ist, ist es so weit», sagt Gut-Behrami pragmatisch. Dem Stolz über ihre Leistungen tut dies so oder so keinen Abbruch.

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