Wo stünde die Ski-Schweiz ohne Lara Gut-Behrami? In diesem Winter wäre das Bild trüb – zumindest bei den Frauen. Während mehrere Fahrerinnen ihre Form nicht erreicht oder sich verletzt haben, brilliert Gut-Behrami. Sie hat 15 der 20 helvetischen Podestplätze und mehr als ein Drittel aller Punkte gehamstert. Auch im internationalen Vergleich kann ihr keine das Wasser reichen. Gut, besser, Gut-Behrami!
Umso mehr Angst machen die vermehrten Hinweise, sie könnte nach dieser Saison die Ski an die Nagel hängen. Zwar wäre ein Abgang auf dem Höhepunkt reizvoll – nötig hat ihn Gut-Behrami aber nicht. Auch Roger Federer spielte lange weiter, obwohl er nicht mehr Turnier um Turnier gewann. An seinem Nimbus änderte dies kein bisschen. Nicht, dass Gut-Behrami darauf Wert legen würde – der Fall wäre es aber auch bei ihr.
Was wird also passieren? Hört man sich im Ski-Zirkus um, zeigt sich ein Muster. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie zurücktreten wird», sagen die meisten und räumen gleichzeitig ein: «Bei Lara weiss man nie.»
Beides stimmt. Fakt ist: Gut-Behrami strahlt und lacht mehr als früher, ist offener und in den (raren) Niederlagen gelassener – einfach ausgeglichener. Warum? Auch, weil ihr sportliches und privates Umfeld komplett im Lot ist. Und weil sie weiss, dass nicht alles ewig währt – auch nicht das Skifahren, das sie nach wie vor so liebt. Darum: Lara, mach bitte weiter!