Am 27. Oktober 2023 schockte Lucas Braathen (23) die Ski-Welt. Aus dem Nichts kündigte der Norweger sein Karriereende an. In der Vorsaison noch die Slalom-Kugel gewonnen, wollte er nicht mehr an den Start gehen. An ein Comeback glaubte er damals nicht. Dafür müssten sich viele Dinge ändern, so Braathen.
Anders sahen das die Athleten. Kurz nach dem Rücktritt meinte etwa Marco Odermatt (26): «Ich wäre nicht überrascht, wenn Braathen im nächsten Winter für Brasilien starten würde!» Der Skidominator sollte recht behalten.
Weltcup-Debüt: 8. Dezember 2018, Slalom in Val d'Isère (Fr) – 26. Platz
Erster Weltcupsieg: 18. Oktober 2020 Riesenslalom in Sölden (Ö)
Weltcupeinsätze: 69 Rennen, fünf Siege, zwölf Podestplätze
Grösste Erfolge: kleine Kristallkugel im Slalom 2022/23; 4. Gesamtweltcup 2022/23, 7. Platz WM-Slalom 2023
Rücktritt: 27. Oktober 2023. Schon kurz darauf äussern Ski-Asse wie Marco Odermatt (26) die Vermutung, dass er bald unter brasilianischer Flagge zurückkehren wird.
Comeback-Ankündigung: 7. März 2024, fährt künftig für Brasilien.
Weltcup-Debüt: 8. Dezember 2018, Slalom in Val d'Isère (Fr) – 26. Platz
Erster Weltcupsieg: 18. Oktober 2020 Riesenslalom in Sölden (Ö)
Weltcupeinsätze: 69 Rennen, fünf Siege, zwölf Podestplätze
Grösste Erfolge: kleine Kristallkugel im Slalom 2022/23; 4. Gesamtweltcup 2022/23, 7. Platz WM-Slalom 2023
Rücktritt: 27. Oktober 2023. Schon kurz darauf äussern Ski-Asse wie Marco Odermatt (26) die Vermutung, dass er bald unter brasilianischer Flagge zurückkehren wird.
Comeback-Ankündigung: 7. März 2024, fährt künftig für Brasilien.
Nur 132 Tage dauerte Braathens Dasein als Ski-Rentner. Am Donnerstag teilt er auf einer Pressekonferenz mit: «Ich werde für Brasilien zurückkehren und bin sehr stolz darauf.» Passenderweise tut er dies zunächst auf Portugiesisch und erst danach auf Englisch.
«Wir könnten nicht glücklicher sein»
«Ich bin nicht mehr jeden Tag aufgewacht, mit dem Ziel, der Beste zu werden», begründet Braathen seinen Entscheid. Er vermisse die «Momente, die nur der Sport bieten kann.» Nachdem er mit einer Brasilien-Reise Abstand vom Rummel genommen hatte, sei es im Verlauf der Saison immer schwieriger geworden, Rennen zu schauen und nicht mehr Teil davon zu sein. Deswegen habe er sich bei seinen Sponsoren gemeldet, die meinten, sie würden ihn jederzeit bei einem Comeback unterstützen. «Im Januar bin ich darauf zurückgekommen. Und habe mit dem brasilianischen Verband Kontakt aufgenommen», so Braathen.
Dort freut man sich über das neue Aushängeschild. «Wir könnten nicht glücklicher sein», sagt Verbandspräsident Anders Petterson. Es sei eine grosse Chance für den brasilianischen Wintersport. «Wir werden ihn mit allem unterstützen, was er braucht.»
Grosse Ambitionen
Unterstützung bekommt Braathen auch von seinem Ex-Verband. Trotz Trennung mit Misstönen legen ihm die Norweger keine Steine in den Weg und stimmen dem Nationenwechsel zu. So nimmt er seine FIS-Punkte mit und muss sich nicht von ganz unten wieder in den Weltcup hocharbeiten. Dafür ist er sehr dankbar.
Braathens Ambitionen sind weiterhin gross. «Ich möchte wieder um Podestplätze und Siege fahren», sagt er. Eine Kampfansage in Richtung der aktuellen Branchenleader: Manuel Feller (31) im Slalom und Odermatt im Riesenslalom.
Trotzdem ist sich Braathen bewusst, dass viel harte Arbeit auf ihn wartet, um auf das Level zurückzukehren. «Das macht mich sehr nervös.» Aber er ist zuversichtlich. Denn er verfolgt ein weiteres Ziel. «Wenn ich in der Lage bin, mit meiner Geschichte dafür zu sorgen, dass nur ein Kind seinen Traum verfolgt, auch wenn es sich nicht gewollt oder willkommen fühlt, dann habe ich das getan, wofür ich hier bin», meint er abschliessend.
Die Pressekonferenz im Ticker zum Nachlesen