«Alles, was ich jemals wollte, war Skirennfahrerin zu werden, und ich kann nicht glauben, dass dieses verrückte Abenteuer vorbei ist.» Mit diesen Worten verkündet die schwedische Skifahrerin Magdalena Fjällström auf Instagram ihren Rücktritt aus dem Skizirkus.
Doch der Abschied hat einen faden Beigeschmack. Mit 27 Jahren ist Fjällström zwar nicht mehr die Jüngste im Skisport, trotzdem könnte sie noch einige Jahre im Weltcup mitfahren. Verletzt ist die Junioren-Weltmeisterin und -Olympiasiegerin nicht. Was ist also passiert?
«Habe es satt, wie Dreck behandelt zu werden»
Als 17-Jährige debütierte Fjällström im Weltcup, galt damals gar als Schwedens nächstes Supertalent. Verletzungen werfen die Skifahrerin aber immer wieder zurück, für die absolute Spitze reichte es deshalb nie. Nach ihrem ersten und einzigen Top-10-Ergebnis im Weltcup vor zwei Jahren erlitt die Schwedin eine weitere schwere Verletzung, es folgt eine 16 Monate lange Reha.
Vier Monate nach der Rückkehr der nächste Schock: Fjällström durfte weder mit dem schwedischen Verband trainieren noch an Rennen teilnehmen. «Ich war sehr motiviert, zurückzukommen, aber es gab nicht viel, was ich hätte tun können. Der schwedische Verband machte es mir schwer, in diesen Sport zurückzukehren.» Fjällström holt aus: «Ich habe es satt, mich mit schlechter Führung, Lügen und dem Verband, der die Athleten wie Dreck behandelt, auseinanderzusetzen, es macht einfach keinen Spass mehr und ist niemandes Zeit und Mühe wert.»
Ein Talent nach dem anderen hörte auf
Für die 27-Jährige sei es in den letzten Jahren frustrierend gewesen, sehen zu müssen, wie ihre talentierten Teamkollegen eine nach der anderen mit dem Skisport aufhörte. «Die meisten von ihnen haben ihre Motivation verloren, und ich muss leider sagen, dass ich jetzt zu ihnen gehöre.»
Im langen Abschiedspost bedankt sich Fjällström bei ihrer Familie, ihren ehemaligen Teamkolleginnen und dem Skiausrüster Atomic. Dem schwedischen Verband ist sie für «all die Hilfe und Unterstützung während meiner 10 Jahre im Team» dankbar, aber: «Für diejenigen, die diese Organisation im Moment leiten, empfinde ich nur Wut und Enttäuschung.» (mou)