Im Januar fuhr Johnson noch mit Schweizer-Ski-Ass in Andermatt
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Trotz Sperre von 14 Monaten:Im Januar fuhr Johnson mit Schweizer-Ski-Ass in Andermatt

Seit einem Jahr gesperrt
US-Ski-Ass Johnson verrät Hintergründe ihrer Doping-Verstösse

In knapp zwei Monaten will Breezy Johnson ihr Comeback im Ski-Weltcup geben, nachdem ihre Sperre endet. Diese wurde ihr aufgebrummt, weil sie die US-Dopingagentur nicht über ihre Aufenthaltsorte aufdatierte. Nun erklärt sie, warum.
Publiziert: 24.10.2024 um 13:54 Uhr
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Breezy Johnson blickt dem Ende ihrer Sperre entgegen, die sie aufgrund von Doping-Verstössen erhalten hat.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Breezy Johnson noch bis Dezember wegen Doping-Verstössen gesperrt
  • Missverständnisse und technische Fehler führten zu Sperre
  • Ski-Ass musste 200'000 Dollar selbst aufbringen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HeebRedaktor Sport

Breezy Johnson hat keine leichte Zeit hinter sich. Die US-amerikanische Skirennfahrerin ist seit gut einem Jahr (10. Oktober 2023) gesperrt, darf erst im Dezember wieder Rennen fahren. Die gesamte Saison 2023/24 hat sie verpasst.

Grund dafür war eine Sperre durch die US-Dopingagentur USADA. Die Speed-Spezialistin hatte es innert zwölf Monaten drei Mal versäumt, der Behörde ihren Aufenthaltsort mitzuteilen. So sprach die USADA eine 14-monatige Suspendierung von Wettkämpfen und Training mit dem US-Team aus.

«Es war hart, ich war sehr frustriert», sagt die 28-Jährige gegenüber SRF. «Ich wünschte, ich hätte es besser gemacht.» Doch was waren die Gründe für ihre Versäumnisse? Beim ersten Vorfall am 29. Oktober 2022 sei es schlicht ihre Schuld gewesen.

Falsche Nummer und Fehler in der App

Bei den anderen zwei kam es zu Missverständnissen. «Im Juni 2023 habe ich versucht, der US-Dopingbehörde zu schreiben, um meine Updates zu schicken. Doch ich habe es an die falsche Nummer geschickt. Also tauchte am nächsten Tag ein Tester dort auf, wo ich gar nicht war», erklärt die siebenfache Podestfahrerin.

Und beim dritten Mal? Da war Johnson auf dem Rückweg vom Trainingscamp in Chile: «Es gab einen Fehler in ihrer App. Mir zeigte es nur die Adresse meiner Eltern an, ich dachte, alles ist gut. Ihnen wurden aber noch andere Orte angezeigt.» Johnson erklärt, dass die USADA sehr strikt agierte und nicht von einer Sperre absah: «Sie sagten mir: ‹Ein Prozent Nachlässigkeit ist Fahrlässigkeit›.»

«Musste 200'000 Dollar aufbringen»

Diese Sperre begann rückwirkend am 10. Oktober 2023. In der Folge war Johnson auf sich allein gestellt. Einige Sponsoren sprangen ab, sie durfte nicht mit dem Team trainieren, hatte keine Trainer und Serviceleute zur Verfügung. «Es war sehr herausfordernd. Ich musste rund 200'000 Dollar aufbringen.» Neben den verbliebenen Sponsoren musste sie ihr Erspartes anzapfen, um ihren Weg zurück in den Weltcup zu finanzieren.

Im Frühling hat sie SRF-Experten Stefan Abplanalp angefragt, der lange für das US-Team gearbeitet hat. Für sie hat er ein Team zusammengestellt. Am 14./15. Dezember stehen in Beaver Creek, in Johnsons Heimat, die ersten Speed-Rennen der Saison an. Dann will sie wieder angreifen.

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