Schweizer Ski-Juwel kommt der Elite immer näher
Delia Durrer hat sich die Hörner abgestossen

Delia Durrer ist auf dem Weg nach vorne. Dabei lässt sie sich nicht mehr stressen und auch Swiss-Ski will nichts forcieren.
Publiziert: 12.12.2023 um 00:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.12.2023 um 11:07 Uhr
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Die Speed-Disziplinen werden von den Routiniers dominiert. Delia Durrer macht sich daran, in ihre Phalanx einzubrechen.
Foto: keystone-sda.ch
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Mathias GermannReporter Sport

Sie ist neben Deutschlands Emma Aicher (20) das grösste Abfahrts-Talent der Welt: Delia Durrer (21). Und die Nidwaldnerin liefert in St. Moritz GR eine weitere Kostprobe ihres Talents ab. «Delia hat grosses Potenzial. Aber wir forcieren nicht zu viel. Eine Karriere wird am Ende entschieden, nicht am Anfang», sagt Swiss-Ski-Geschäftsführer Walter Reusser.

Mit Rang 21 erzielt Durrer im Engadin ihr Karriere-Bestresultat im Super-G. Tags darauf fährt sie in der Abfahrt auf Rang 19 – besser war sie vorher nur einmal (13. in Lake Louise). «Ich bin zufrieden, auch wenn man nach den Rennen immer das Gefühl hat, es wäre noch mehr drin gelegen», sagt sie.

«Früher war ich ungestüm»

Tatsächlich liegt Durrer in der Abfahrt bei der zweiten Zwischenzeit noch auf Rang 7. Im Ziel wäre sie damit beste Schweizerin gewesen – allerdings verliert sie im Steilhang etwas Zeit.

Schlimm ist das nicht. Nicht mehr? «Früher war ich ungestüm und wollte möglichst schnell zeigen, was ich kann. Aber ich habe gelernt, meine Emotionen zu kanalisieren», sagt sie. Dennoch sei es auch heute nicht lustig, wenn sie vier Sekunden verliere, ergänzt Durrer schmunzelnd.

Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Die exzellente Klavierspielerin («Die Musik ist mein grosser Ausgleich») hat ihre Hörner im Weltcup abgestossen und fühlt sich im Weltcup immer wohler. «Nun möchte ich mich Schritt für Schritt weiter nach vorne arbeiten.»

100 Fragen, 100 Antworten

Blickt man auf die Liste der besten Schweizer Speed-Fahrerinnen, ist Durrer bei weitem die jüngste. Lara Gut-Behrami (32), Priska Nufer (31), Joana Hählen (31), Michelle Gisin (30) und Corinne Suter (29) befinden sich auf der Zielgeraden ihrer Karrieren – ganz im Gegensatz zu ihr.

«Trotzdem hat mir Delia bestätigt, dass sie sich in diesem Team sehr wohlfühlt. Sie habe schon 100 Fragen gehabt und immer eine Antwort erhalten. Und das, obwohl zwischen ihr und den anderen fast eine Ski-Generation liegt», sagt Hählen.

«Finde Delia super»

Hählen war auch schon Durrers Zimmerkollegin. Die Bernerin meint: «Ich finde Delia super, so aufgestellt und interessiert. Wir verstehen uns extrem gut», sagt die Bernerin.

Schon am kommenden Wochenende in Val d’Isère (Fr) will sich Durrer der Weltspitze weiter annähern – es gibt keinen, der ihr weitere gute Resultate nicht zutrauen würde.

«Es ist positiv, dass es schon für einen Podestplatz reicht»
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Super-G in St. Moritz:«Es ist positiv, dass es für einen Podestplatz reicht»
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