Hätte man Geld auf den Sportler des Jahres 2023 gesetzt, man hätte wohl nicht sonderlich viel Gewinn gemacht. Denn dass Marco Odermatt (26) am Sonntagabend seinen dritten «Winner», wie die Trophäe genannt wird, holt, war eigentlich nur Formsache.
Mit seiner erfrischenden Art stiehlt der Nidwaldner allen die Show. Als Erster der sechs Nominierten begibt er sich zum Gespräch mit Moderatorin Fabienne Gyr (35). Neben dem Rückblick aufs vergangene Jahr erhält das Publikum auch den einen oder anderen Einblick ins private Leben des Skistars – beispielsweise seinen Musik-Geschmack.
Und der liegt beim Abfahrtsweltmeister beim Mundartrocker Gölä (55). «Ja, die kann ich schon gut», sagt er angesprochen auf die Lieder des Berners. Und prompt verlangt Gyr eine Kostprobe, die Odermatt zunächst ablehnt. Als sie den Gölä-Klassiker «Schwan» anstimmt und das Wort dem Gesamtweltcupsieger übergeben will, entgegnet dieser nur ein «Dümm dü dü düm.»
Nach der Gala erklärt Odermatt gegenüber Blick, dass er immer noch, aber nicht mehr so viel Gölä höre, wie früher. Dennoch: «Es sind Lieder, die man relativ schnell auswendig im Kopf hat.» In der Öffentlichkeit würde man ihn aber nicht singen hören, «am ehesten beim Autofahren».
Gut-Behrami? «Riesige Inspiration»
Die Auszeichnung bei den Frauen geht zum zweiten Mal nach 2016 an Lara Gut-Behrami (32). Für die Tessinerin hat Odermatt nur lobende Worte übrig: «Sie ist extrem cool.»
Aufgrund der Speed-Rennen in St. Moritz habe er gerade erst das Video von 2008 gesehen, als die damals 16-Jährige im Engadin bei ihrem Abfahrtsdebüt im Weltcup aufs Podest fuhr – oder besser gesagt rutschte. «Und heute fährt sie im doppelten Alter immer noch an der Weltspitze und gewinnt Rennen. Sie ist eine riesige Inspiration für alle Skirennfahrer.»
Voting-Zahlen zeigen überdeutliche Siege
Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami sind aktuell die zwei grössten Schweizer Aushängeschilder im alpinen Skisport. An den Sports Awards war wohl auch deshalb kein Kraut gegen das Duo gewachsen, wie die Auswertungen der Stimmen zeigen.
Sportlerin des Jahres: Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
Sportler des Jahres: Marco Odermatt (Ski alpin)
Paralympischer Sportler des Jahres: Marcel Hug (Leichtathletik)
Trainer des Jahres: Thomas Stauffer (Ski alpin)
MVP des Jahres: Manuel Akanji (Fussball)
Team des Jahres: Schweizer Tennisteam der Frauen (Viktorija Golubic, Jil Teichmann, Simona Waltert, Belinda Bencic, Captain Heinz Günthardt)
«SRF 3 Best Talent Sport»: Stefanie Grob (Ski alpin)
Sportlerin des Jahres: Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
Sportler des Jahres: Marco Odermatt (Ski alpin)
Paralympischer Sportler des Jahres: Marcel Hug (Leichtathletik)
Trainer des Jahres: Thomas Stauffer (Ski alpin)
MVP des Jahres: Manuel Akanji (Fussball)
Team des Jahres: Schweizer Tennisteam der Frauen (Viktorija Golubic, Jil Teichmann, Simona Waltert, Belinda Bencic, Captain Heinz Günthardt)
«SRF 3 Best Talent Sport»: Stefanie Grob (Ski alpin)
Odermatt gewinnt die Wahl mit total 49,3 Prozent der Stimmen vor Schwinger Samuel Giger (25) mit 15,43 Prozent. Über die Hälfte der TV-Zuschauer, deren Stimmen ein Drittel des Gesamtvotings ausmachen, wählten den 26-Jährigen zum Sportler des Jahres (52,62 Prozent). Schweizer Sportmedien und andere Athleten bilden mit ihren Stimmen die anderen zwei Drittel, auch dort lag Odermatt mit 47,6 Prozent klar vorne (vor Simon Ehammer mit 16,6 Prozent).
Gut-Behrami, die mit insgesamt 32,34 Prozent die Wahl gewonnen hat, erhielt beim TV-Publikum 42,5 Prozent der Stimmen, deutlich vor der zweitplatzierten Marlen Reusser (32), die auf 18,6 Prozent kam. Etwas enger gestaltete sich das Rennen dagegen beim Medien-Sportler-Voting. Bei anderen Athletinnen und Athleten lag sie beispielsweise nur 0,2 Prozentpunkte vor Leichtathletin Ditaji Kambundji. (che)