Historisch
Wie im Skizirkus führt auch an den Sports Awards kein Weg an Marco Odermatt (26) vorbei. Der alles überragende Gesamtweltcupsieger 2023 wird mit grossem Abstand zum Sportler des Jahres gekürt. «Wow, das ist unglaublich – eine riesengrosse Ehre», so Odermatt. Er feiert damit seinen dritten Sieg in Folge. Ein Hattrick gelang bis dahin nur Rad-Legende Tony Rominger (62) von 1992 bis 1994. Roger Federer (42) wurde nach seinen ersten zwei Triumphen 2005 tatsächlich von Töfffahrer Tom Lüthi abgefangen. Später stieg der Maestro mit insgesamt 11 Ehrungen zum Rekordsieger auf. Odermatt setzt sich vor Schwinger Samuel Giger und Simon Ehammer (Leichtathletik) durch. «Ich bin froh, habe ich es nicht mit Sämi ausschwingen müssen. Da hätte ich bestimmt den Kürzeren gezogen», scherzt der Nidwaldner.
Wiedergeburt
Sieben Jahre nach ihrer ersten Wahl zur Sportlerin des Jahres doppelt Lara Gut-Behrami (32) nach und beweist damit ihre Beständigkeit. So auch im vergangenen Winter, als die Speed-Spezialistin neunmal aufs Podest fuhr – davon dreimal zuoberst. In der Gesamtwertung stand der Tessinerin am Ende nur Mikaela Shiffrin vor der Sonne, dafür krallte sie sich im Super-G die kleine Kristallkugel. «Das ist echt cool – es macht mir immer noch Spass, auch wenn die Erholung nun etwas länger dauert», sagt sie fünfzehn Jahre nach der Weltcup-Premiere. «Ich bedanke mich vor allem bei meinen Eltern, die mir das alles ermöglicht haben.» Marlen Reusser (Rad) und Ditaji Kambundji (Leichtathletik) landen auf den Plätzen zwei und drei.
Nachwuchsförderung
Die Wertung für das Team des Jahres sichert sich die Tennis-Equipe der Frauen rund um Coach Heinz Günthardt. Die Dankesrede für die Weltmeisterinnen übernimmt an der Seite von Jil Teichmann, Viktorija Golubic und Simona Waltert die schwangere Belinda Bencic. «Ein toller Erfolg für uns als Team. Ich hoffe, wir sind eine Inspiration für den Nachwuchs», sagt Bencic, die erstmals am TV mit Stolz ihr Baby-Bäuchlein präsentiert und für einen Lacher sorgt: «Ich bemühe mich selber um aktive Nachwuchsförderung.»
Stressresistent
Grossen Respekt verdient sich Manuel Akanji (28) als MVP – Most Valuable Player. Der ManCity-Verteidiger setzt sich unter anderem gegen NHL-Star Nico Hischier durch. «Eine unglaubliche Ehre für mich hier zu sein», sagt Akanji während der Gala im SRF-Studio. Stunden zuvor spielte er noch in der Premier League gegen Luton Town (2:1-Sieg der Skyblues). Schnurstracks schaffte er es mit dem Flieger gerade noch rechtzeitig von London zum Start der Sendung ins Leutschenbach. «Ein fantastischer Abend», sagt Akanji und bedankt sich bei seiner Frau, die ihm immer den Rücken frei halte. «Den Preis widme ich aber meinen Kindern.»
Sportlerin des Jahres: Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
Sportler des Jahres: Marco Odermatt (Ski alpin)
Paralympischer Sportler des Jahres: Marcel Hug (Leichtathletik)
Trainer des Jahres: Thomas Stauffer (Ski alpin)
MVP des Jahres: Manuel Akanji (Fussball)
Team des Jahres: Schweizer Tennisteam der Frauen (Viktorija Golubic, Jil Teichmann, Simona Waltert, Belinda Bencic, Captain Heinz Günthardt)
«SRF 3 Best Talent Sport»: Stefanie Grob (Ski alpin)
Sportlerin des Jahres: Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
Sportler des Jahres: Marco Odermatt (Ski alpin)
Paralympischer Sportler des Jahres: Marcel Hug (Leichtathletik)
Trainer des Jahres: Thomas Stauffer (Ski alpin)
MVP des Jahres: Manuel Akanji (Fussball)
Team des Jahres: Schweizer Tennisteam der Frauen (Viktorija Golubic, Jil Teichmann, Simona Waltert, Belinda Bencic, Captain Heinz Günthardt)
«SRF 3 Best Talent Sport»: Stefanie Grob (Ski alpin)
Odermatt ist Sportler des Jahres 2023
1. Marco Odermatt (Ski alpin)
2. Samuel Giger (Schwingen)
3. Simon Ehammer (Leichtathletik)
Auch bei den Männern schlägt ein Ski-alpin-Ass zu: Marco Odermatt schafft den Titelhattrick.
Nach einer weiteren grandiosen Saison mit WM-Gold in der Abfahrt und im Riesenslalom sowie dem erneuten Triumph im Gesamtweltcup ist der Nidwaldner erst der zweite Athlet nach dem ehemaligen Radprofi Tony Rominger mit drei Siegen in Folge.
Der 26-Jährige ist vor Ort und sagt: «Ich bin froh, habe ich es nicht mit Sämi ausschwingen müssen. Da hätte ich bestimmt den Kürzeren gezogen.»
Gut-Behrami ist Sportlerin des Jahres 2023
1. Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
2. Marlen Reusser (Rad)
3. Ditaji Kambundji (Leichtathletik)
Zum zweiten Mal nach 2016 ist Gut-Behrami Schweizer Sportlerin des Jahres. «Es ist cool», sagt die zugeschaltete Tessinerin.
Gut-Behrami ist auch mit 32 Jahren und nach fünfzehn Jahren im Weltcup top. Sie fuhr in der letzten Saison in drei Disziplinen aufs Podest, gewann die Super-G-Wertung und belegte im Gesamtweltcup hinter der überragenden Mikaela Shiffrin den zweiten Platz.
Die Entscheidungen sind gefallen
Gleich wissen wir, wer Sportlerin und wer Sportler des Jahres 2023 wird.
Wer wird Sportlerin und Sportler des Jahres?
Die Spannung steigt. Die TV-Zuschauer werden noch einmal dazu aufgerufen, ihre Stimmen für die Sportlerin und den Sportler des Jahres abzugeben. Bald fällt die Entscheidung.
Nominiert als Sportlerin des Jahres 2023
Jasmine Flury (Ski alpin)
Mathilde Gremaud (Ski Freestyle)
Lara Gut-Behrami (Ski alpin)
Ditaji Kambundji (Leichtathletik)
Mujinga Kambundji (Leichtathletik)
Marlen Reusser (Rad)
Nominiert als Sportler des Jahres 2023
Simon Ehammer (Leichtathletik)
Samuel Giger (Schwingen)
Jason Joseph (Leichtathletik)
Marco Odermatt (Ski alpin)
Andri Ragettli (Ski Freestyle)
Nino Schurter (Mountainbike)
Akanji ist MVP des Jahres
Es geht weiter mit der Auszeichnung für den MVP des Jahres 2023. Manuel Akanji macht das Rennen und wird als herausragender Schweizer Spieler in einem Teamsport geehrt.
Der 28-jährige Fussball-Star von Manchester City verweist Nico Hischier (Eishockey) und Nikola Portner (Handball) auf die Plätze zwei und drei.
Ebenfalls nominiert waren Ana-Maria Crnogorcevic (Fussball), Laura Künzler (Volleyball) und Alina Müller (Eishockey).
Akanji: «Für mich ist das eine unglaubliche Ehre. Es war unklar, ob ich es schaffe, hierher zu kommen. Ich hatte heute noch ein Spiel gegen Luton Town in der Premier League. Es freut mich sehr, hier sein zu können.»
Beim 2:1-Sieg von Triple-Gewinner Manchester City wurde Nati-Verteidiger Akanji, der am Montag zurückreist, in der 93. Minute eingewechselt.
Odermatt sorgt bei Gölä-Ständchen für Lacher
Stauffer folgt auf Fischer
Jetzt rücken Jan Cadieux (Eishockey), Claudine Müller (Leichtathletik) und Thomas Stauffer (Ski alpin) in den Fokus. Wer wird Trainerin oder Trainer des Jahres 2023 und damit Nachfolgerin oder Nachfolger von Urs Fischer? Es ist Thomas Stauffer, der Coach des Männer-Ski-Teams.
«Dieser Award gehört auch meinem Trainerteam, das hinter mir steht. Ohne diese Leute wäre das nicht möglich gewesen», so der Berner Oberländer. «Und mein Dank geht auch an die Athleten. Sie stehen um 5 Uhr auf, frieren, gewinnen Rennen und Medaillen – und vielleicht auch mal einen Award.»
Hugs zehnter Titel
Marcel Hug wird zum neunten Mal – zum dritten Mal in Serie – als paralympischer Sportler des Jahres in der Schweiz gewählt. Im TV-Saal erhält er eine Standing Ovations. Der Rollstuhl-Leichtathlet aus dem Kanton Thurgau ist seit einem Jahr ungeschlagen und triumphierte unter anderem an den Marathons in New York, Tokio, Boston, London, Berlin und Chicago.
Er lässt mit Catherine Debrunner und Manuela Schär zwei weitere Rollstuhl-Leichtathleten hinter sich und liegt mit nun neun Titeln nur noch einen hinter dem Rekordsieger Heinz Frei zurück. Dazu gewann Hug einmal den Titel als Newcomer des Jahres.
«Es gibt viele Leute ausserhalb des Sports, die auch so einen Award verdient hätten», äussert sich Hug bei seiner Dankesrede. «Jetzt in der Adventszeit, das passt gerade perfekt, sollen wir uns alle überlegen, wer in unserem Umfeld einen solchen Award symbolisch verdient hätte.»
«SRF 3 Best Talent Sport»-Award an Grob
Die 19-jährige Skirennfahrerin Stefanie Grob wird als «SRF 3 Best Talent Sport» ausgezeichnet. Zur Wahl standen auch Naoki Rossi (Eiskunstlauf) und Iman Beney (Fussball).
Schweizer Tennis-Frauen Team des Jahres
Und schon ist der erste Award vergeben: Die Auszeichnung Team des Jahres geht an das Schweizer Frauen-Tennisteam. Fussballverein YB (Männer) und das Beachvolleyballduo Nina Brunner/Tanja Hüberli haben das Nachsehen.
Simona Waltert, Jil Teichmann, Viktorija Golubic und Belinda Bencic triumphierten im November 2022 sensationell beim Billie Jean King Cup (ehemals Fedcup) und kürten sich damit zu Team-Weltmeisterinnen.
«Ich bin die Auserwählte, die reden darf», sagt Bencic. «Wir sind es uns eigentlich nicht gewohnt, im Team zu spielen. Jene Woche hat damals bei uns so viele Emotionen ausgelöst und uns zusammengeschweist.» Angesprochen auf ihre Schwangerschaft sagt Bencic mit einem Lachen im Gesicht: «Ich bemühe mich selber um aktive Nachwuchsförderung.»