Vor 190 Tagen endete die Saison von Marco Schwarz (28) abrupt. Der Ski-Allrounder stürzte in der Abfahrt von Bormio (It) und riss sich das Kreuzband. Besonders bitter: Zum Zeitpunkt des Sturzes trug der Österreicher die rote Startnummer des Führenden im Gesamtweltcup. Anstatt sich weiter mit Marco Odermatt (26) um die grosse Kristallkugel zu duellieren, musste er sich einer Operation unterziehen.
Seither ist rund ein halbes Jahr vergangen. Dieses war geprägt von Reha, die Schwarz' Geduld arg strapazierte. Und zwar so sehr, dass er an einen Punkt kam, an dem ihm alles zu viel wurde. «Ich kann mich gut an die Zeit vor meinem Urlaub erinnern, als plötzlich alles stagniert ist», sagt er gegenüber der «Kleine Zeitung». «In dieser Phase wollte ich nur noch weg.» Und genau das hat Schwarz getan. Er hat sich eine Auszeit in Thailand gegönnt.
Dort hat er die Natur genossen, am Stand entspannt und sich über tierische Begegnungen gefreut. «Die Akkus sind wieder aufgeladen», liess er nach den Ferien auf Instagram verlauten.
Nichts überstürzen fürs Comeback
Nun gilt der Fokus wieder der Saisonvorbereitung. Aktuell absolviert er ein Konditionscamp. Und ist, wie er gegenüber Oe24 sagt, froh, wieder beim Team zu sein. Gleichzeitig betont Schwarz, er sei «zufrieden, dass ich wieder laufen kann». Beim Surfen und Eishockeyspielen mit den Teamkollegen ist er dabei, bis er auf Schnee trainieren kann, dauere es aber noch eine Weile. «Gewisse Übungen sind immer noch nicht schmerzfrei», gibt er zu. «Vom Rennfahren bin ich noch ganz weit weg.»
Sein Ziel: Beim Saisonauftakt in Sölden (Ö) am Start stehen. Er ist sich aber bewusst, dass noch viel passieren muss, damit das möglich wird. Schwarz will sich die nötige Zeit nehmen und nichts überstürzen. Wenn alles gut läuft, wird er im August am Trainingslager in Chile teilnehmen und dort Stangentrainings absolvieren. Auf Speed-Rennen will er vorerst verzichten.
Ob er sich vor diesen jeweils mit Musik von AC/DC heiss macht? Ende Juni war er in Wien auf einem Konzert der Band. Und ist nicht der einzige Fan unter den Skirennfahrern. Zum einen, weil er von Landsmann Michael Matt (31) begleitet wurde. Und zum anderen, weil auch Marco Odermatt vor einigen Tagen AC/DC live gesehen hat – allerdings in Zürich.