«Matterhorn-Rennen? Entweder Ende Saison oder absagen»
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Kilde über Matterhorn-Rennen:«Entweder Ende Saison oder absagen»

Schnapsidee oder Rettung für die Gran Becca?
Ski-Star fordert: «Macht die Matterhorn-Rennen im Sommer!»

Für zwei Giganten des Skisports steht fest, dass die FIS den Speed-Weltcup-Auftakt in Zukunft nicht mehr am Matterhorn ansetzen darf.
Publiziert: 23.11.2023 um 11:45 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2023 um 15:23 Uhr
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Auf der Matterhorn-Abfahrt konnte Aleksander Aamodt Kilde nur ein einziges Training absolvieren.
Foto: keystone-sda.ch
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Marcel W. PerrenSki-Reporter

Der Widerstand gegen die Matterhorn-Abfahrt wird mit jedem Tag grösser. Bei der FIS sprechen sich immer mehr Entscheidungsträger dagegen aus, dass Zermatt-Cervinia im nächsten Jahr noch einmal einen Platz im Weltcup-Kalender bekommt. Und auch Topstars wie Norwegens Aleksander Aamodt Kilde (31) und Frankreichs Alexis Pinturault (32) haben kein gutes Wort mehr für das Speed-Opening am Matterhorn übrig.

«Man hat es zwei Jahre lang probiert, in dieser Zeit hat man bei den Frauen und bei den Männern lediglich zwei Trainings und kein einziges Rennen zustande gebracht. Deshalb gibt es für mich bezüglich der Matterhorn-Abfahrt nur noch zwei Möglichkeiten», hält Abfahrtsweltcupsieger Kilde im Gespräch mit Blick fest. «Entweder, die Zermatter erklären sich doch noch bereit, die Rennen am Ende der Saison durchzuführen, wenn das Wetter stabiler ist als im November. Ansonsten müsste die Veranstaltung meines Erachtens für immer abgesagt werden.»

Bei Frankreichs Kombi-Weltmeister Pinturault tönt es ähnlich: «Ich sage nicht, dass Weltcuprennen am Matterhorn keine gute Idee sind, aber der Start-Zeitpunkt im November ist definitiv falsch. Zudem bin ich dagegen, dass die Teams in Zermatt wohnen müssen, weil von diesem Dorf die Anfahrt zum Start viel zu lange dauert. Wenn schon, sollten die Athleten in Cervinia einquartiert werden.» 

Pinturault verzichtete von Anfang an

Pinturault, der im vergangenen Winter in seinem Heimatort Courchevel WM-Gold in der Kombination gewann, wäre in diesem Jahr aber so oder so nicht am Matterhorn an den Start gegangen. «Ich habe mich bereits im August mit meinen Trainern dafür entschieden, dass wir auf die Rennen in Zermatt verzichten, weil ich meine Zeit viel lieber in eine ordentliche Speed-Vorbereitung in Nordamerika investieren wollte.»

Pinturault flog darum bereits in der zweiten November-Woche nach Copper Mountain (USA). «Das hat sich für mich definitiv gelohnt. Nachdem ich im Spätsommer und Herbst nirgendwo anständig Speed trainieren konnte, habe ich in den letzten beiden Wochen in Colorado die perfekten Trainingsbedingungen vorgefunden.» 

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«Das kann für die jungen Fahrer richtig gefährlich werden.»
Aleksander Aamodt Kilde
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Das ist auch für den ehemaligen Gesamtweltcupsieger Kilde der Hauptgrund, warum eine November-Abfahrt in Zermatt keine Zukunft hat. «Es ist seit Jahren so, dass die meisten Teams die richtig guten Bedingungen für das Speed-Training erst ab Mitte November hier in Copper Mountain vorfinden. Wenn man schon vor diesem so wichtigen Trainingsblock in Zermatt eine Abfahrt ansetzt, kann das vor allem für die jungen, unerfahrenen Rennfahrer richtig gefährlich werden.»

Ski als Ganzjahressportart?

Alexis Pinturault wirft in dieser Diskussion noch einen anderen Gedanken ein: «Warum tragen wir nicht im Juni ein Weltcuprennen auf dem Matterhorn-Gletscher aus? Ich sehe keinen Grund, warum wir uns nicht von einer Saison- zu einer Ganzjahressportart entwickeln können. Nach den Matterhorn-Rennen im Frühsommer könnten wir im August und September in Südamerika, Neuseeland oder Australien Wettkämpfe bestreiten.»

In Zermatt wird dieser Vorschlag keinen Zuspruch finden. OK-Präsident Franz Julen hat schon mehrmals betont, dass die Gran Becca nur für Rennen im November zur Verfügung stehe.

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