Saison in Blöcke aufteilen
Norwegen will den Ski-Weltcup revolutionieren

Der norwegische Skiverband will den Ski-Weltcup nachhaltiger gestalten und präsentiert ein Konzept für einen neuen Weltcup-Kalender.
Publiziert: 29.03.2024 um 19:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2024 um 06:18 Uhr
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Fährt Lara Gut-Behrami zum Saisonauftakt nicht mehr in Sölden (Ö) die Piste runter?
Foto: DUKAS
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Manuela BiglerRedaktorin Sport-Desk & Respeakerin

Seit Mitte März ist die Ski-Weltcup-Saison 2023/24 zu Ende. Obwohl die FIS den Rennkalender für die nächste Saison noch nicht veröffentlicht hat, ist davon auszugehen, dass die Ski-Cracks Ende Oktober wie gewohnt in Sölden in die WM-Saison starten. Oder etwa nicht?

Der norwegische Skiverband «Skiforbundet» hat zusammen mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unter dem Motto «Change the Course» ein Konzept entwickelt, um den Ski-Weltcup nachhaltiger zu machen und so die Zukunft des Skisports zu sichern. Insbesondere der Rennkalender würde sich von Grund auf ändern.

Saisonstart in den USA

Die Norweger wollen die Saison in vier einzelne Blöcke nach geografischen Gebieten aufteilen. Weil sich die Athleten im Herbst traditionell in Südamerika auf die neue Saison vorbereiten, würde der Weltcup-Auftakt entsprechend Ende November in den USA erfolgen. So könnten die Trainingslager in Übersee gleich mit den dortigen Rennen kombiniert und eine erneute, spätere Reise über den Atlantik vermieden werden. Dadurch werden die Reise-Emissionen erheblich gesenkt.

Danach folgen Rennen in Europa, die auch wiederum in einzelne geografische Blöcke aufgeteilt sind, wobei vor allem die Schneebedingungen in den unterschiedlichen Gebieten berücksichtigt werden. So geht es Mitte März beispielsweise nach Skandinavien, weil dort die natürlichen Schneeverhältnisse normalerweise auch gegen Ende der Saison noch gut sind.

Hingegen lässt der norwegische Verband den Austragungsort des Saisonfinales offen. Dieses soll Anfang April 2025 in «Gebieten mit geeigneten Bedingungen» stattfinden, der Durchführungsort soll jährlich wechseln.

Emissionen sollen reduziert werden

Bei der Planung der Rennen wurden demnach insbesondere die geografischen Bedingungen der jeweiligen Orte berücksichtigt. Der vorgeschlagene Kalender ist gemäss dem Skiverband so angelegt, dass an den geplanten Orten möglichst günstige Wetterbedingungen und natürliche Schneeverhältnisse herrschen.

So plant Norwegen den neuen Weltcup

Männer

Die Männer starten Ende November in der USA in die Saison. Danach geht es weiter nach Europa: Es folgt dort die Westalpen-Tour (bis Weihnachten), die Classics-Tour (Neujahr bis Ende Januar) und die Südalpen-Tour (Ende Januar). Anschliessend steigt Anfang Februar die Ski-WM in Saalbach (Ö). Mitte März geht es zuerst nach Skandinavien, bevor Anfang April an einem noch nicht festgelegten Austragungsort das Saisonfinale stattfindet.

Frauen

Die Frauen starten ebenfalls Ende November in der USA in die Saison. Danach geht es auch für sie nach Europa, die Touren erfolgen jedoch in anderer Reihenfolge als bei den Männern. Für die Frauen folgt zuerst die Ostalpen-Tour (bis Weihnachten), danach die Classics-Tour (Neujahr bis Ende Januar) und die Westalpen-Tour (Ende Januar). Anschliessend steigt Anfang Februar für die Frauen die Ski-WM in Saalbach (Ö). Mitte März geht es zuerst nach Skandinavien, bevor Anfang April an einem noch nicht festgelegten Austragungsort das Saisonfinale stattfindet.

Männer

Die Männer starten Ende November in der USA in die Saison. Danach geht es weiter nach Europa: Es folgt dort die Westalpen-Tour (bis Weihnachten), die Classics-Tour (Neujahr bis Ende Januar) und die Südalpen-Tour (Ende Januar). Anschliessend steigt Anfang Februar die Ski-WM in Saalbach (Ö). Mitte März geht es zuerst nach Skandinavien, bevor Anfang April an einem noch nicht festgelegten Austragungsort das Saisonfinale stattfindet.

Frauen

Die Frauen starten ebenfalls Ende November in der USA in die Saison. Danach geht es auch für sie nach Europa, die Touren erfolgen jedoch in anderer Reihenfolge als bei den Männern. Für die Frauen folgt zuerst die Ostalpen-Tour (bis Weihnachten), danach die Classics-Tour (Neujahr bis Ende Januar) und die Westalpen-Tour (Ende Januar). Anschliessend steigt Anfang Februar für die Frauen die Ski-WM in Saalbach (Ö). Mitte März geht es zuerst nach Skandinavien, bevor Anfang April an einem noch nicht festgelegten Austragungsort das Saisonfinale stattfindet.

«Die Emissionen könnten so reduziert werden, da der Gesamtbedarf an Kunstschnee verringert wird. Die Veranstalter könnten Termine mit schlechten Bedingungen vermeiden und Wettkämpfe bei zuverlässigerer Schneelage durchführen», ist dem Konzept zu entnehmen. So könnten auch Absagen aufgrund schlechter Schneebedingungen künftig der Vergangenheit angehören, was wiederum das Interesse am alpinen Skisport steigern würde.

Nachhaltigkeit im Zentrum

Mit den geografischen Rennblöcken soll weiter der Bedarf an Flugreisen verringert und die Nutzung nachhaltigerer Transportmittel gefördert werden. «Mit diesem Kalender könnten die Teams in ein Gebiet reisen und dort mehrere Wochen bleiben und mit dem Auto, Bus oder Zug statt mit dem Flugzeug von einem Wettkampf zum nächsten fahren», heisst es im Konzept.

Das von Norwegen präsentierte Modell zielt vor allem darauf ab, die Emissionen zu senken, um Skirennen auch in den kommenden Jahrzehnten zu ermöglichen. Gemäss Berechnungen sollen diese im norwegischen Team bei den Frauen um 14 Prozent und bei den Männern sogar um 29 Prozent reduziert werden können.

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