Der ganze Ski-Zirkus freute sich am letzten Sonntag auf das Schlussbouquet in der Männerabfahrt: Marco Odermatt (27) gegen Cyprien Sarrazin (29). Gezündet wurde es aber nicht, das Wetter, genauer gesagt der Wind, wurde in Saalbach-Hinterglemm (Ö) zum Spielverderber – und machte den Schweizer erstmals zum Kugelgewinner in der Königsdisziplin.
Dass die beiden den Kristallkampf nicht auf der Piste austragen konnten, war Odermatt offenbar nicht recht, wie der Franzose gegenüber Eurosport verrät: «Er sagte mir, dass er sich nicht gut fühle und es ihm leidtue, dass es so endet.» Der dreifache Saisonsieger erläutert, dass die Aussage des Nidwaldners «ehrlich gemeint war», und dass er selbst den Saisonschluss akzeptieren könne: «Das ist Teil des Sports.»
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Parallel-Fahrt als spontane Aktion
Statt also nacheinander die Strecke runterzudonnern, entschieden sich die beiden Speed-Cracks zu einer speziellen Abschiedsfahrt und fuhren gemeinsam den Hang hinunter. Wie es dazu kam? «Ich sagte zu ihm: ‹Komm, wir machen eine Parallelfahrt›, um dem Publikum zu danken», erklärt Sarrazin.
Sie hätten schon den ganzen Morgen miteinander im Team-Hospitality-Bereich verbracht und sich lange unterhalten. «Wir sprachen über alles Mögliche, zum Beispiel wohin er in den Urlaub fährt.» Man merkt, die beiden haben abseits ihrer sportlichen Rivalität ein sehr gutes Verhältnis. Daraus macht Sarrazin keinen Hehl: «Es zeigt, dass wir diese Verbindung haben und die gleichen Werte, die wir zu vermitteln versuchen.»
Odermatt: «Er ist ein cooler Siech»
Schon in Kitzbühel, wo der 29-Jährige beide Abfahrten gewinnen konnte, verbrachten die beiden viel Zeit miteinander. So machten sie oben ohne Party und liessen richtig die Sau raus, wie der Wirt des Pubs «The Londoner» gegenüber Blick erzählte.
Odermatt sagte damals, dass er im letzten Sommer in Chile erstmals mit Sarrazin feiern gegangen war, genauso in Wengen, eine Woche vor den Kitzbühel-Rennen. «Er ist ein richtig cooler Siech», so der vierfache Kugelgewinner.
Wir dürfen uns also auf weitere Duelle der beiden Ski-Stars freuen – und vielleicht die eine oder andere Party-Story.