Russi hat eine klare Meinung
Der Ski-Weltcup braucht Zermatt

Dem Skirennsport schadet es nicht, sich zum Schluss der Saison noch einmal im Glamourlicht von Zermatt zu präsentieren, meint Blick-Experte und Ski-Legende Bernhard Russi.
Publiziert: 14.08.2024 um 06:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2024 um 09:08 Uhr
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Schaut optimistisch in die Matterhorn-Zukunft: Bernhard Russi.
Foto: Sven Thomann
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Bernhard RussiBlick-Kolumnist

Braucht Zermatt den Skiweltcup oder braucht der Skiweltcup Zermatt? Die erste Frage werden die Zermatter mit Wollen oder Nicht-Wollen beantworten. Zur zweiten Frage sage ich klar: Ja! Der Ski-Sport lebt zwar von den Traditionen, braucht aber auch die ikonischen, weltbekannten Ski- und Tourismusgebiete. Das beweisen Wengen, Kitzbühel, Vail, Garmisch, Chamonix und viele weitere.

Mit der Wiederbelebung der Gornergrat-Abfahrt würde beides wieder vereint. Was 1967 vom Weltcup verdrängt wurde, könnte wieder aktiviert werden. Nicht auf der gleichen Piste, aber im gleichen Umfeld, in der gleichen, magischen Umgebung des Monte-Rosa-Gebietes – und natürlich vor dem einzigartigen Berg der Berge, dem Matterhorn!

Das Gelände vom Gornergrat mit Start auf circa 2700 m hinunter auf 1850 m auf «Schweigmatten» bietet den notwendigen Spielraum für höchste Attraktivität. Die Meereshöhe und die ideale Nord-West-Ausrichtung helfen dem Gedanken, auch im Frühjahr noch perfekte Speed-Disziplinen austragen zu können. Und Schnee gibt es, das haben die letzten Winter gezeigt, im März mehr als im Frühwinter.

Aber ich höre auch schon wieder das zeitweilige Jammern einzelner Athleten und Coaches bezüglich Überbelastung, dass es zu viele Rennen gibt und die Weltcupsaison zu kräfteraubend und zu lange ist. Dafür gibt es auch eine Antwort: vernünftige und individuell angepasste Wettkampf-Planung! Der Skirennsport verdient es, länger auf dem Radar zu sein als nur gerade vier Monate. Und es schadet ihm gar nicht, sich zum Schluss der Saison noch einmal im Glamourlicht von Zermatt zu präsentieren.

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