Roland Leitinger hat in den letzten Jahren viele Hochs und Tiefs erlebt. Nun hat der Österreicher genug. Er beendet mit 32 Jahren seine Karriere als Skifahrer, das gibt er am Sonntagabend bekannt.
Der Grund: Leitinger hat seinen fixen Startplatz im österreichischen Team verloren, müsste sich jeweils in einer internen Ausscheidung für die Rennen qualifizieren. Und dafür fehlt ihm die Motivation. «Die Erkenntnis, dass ich zu meinem absoluten Top-Level einfach nicht mehr hinkomme, gepaart mit den immer kehrenden körperlichen Problemen haben mich zum Entschluss gebracht, dass ich jetzt meine Karriere beenden werde», wird Leitinger in der Medienmitteilung des österreichischen Skiverbands zitiert. «Auch die anhaltende Erfolgslosigkeit und dass man seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt, trugen dazu bei.»
Zwei Podestplätze und eine WM-Medaille
In seiner Karriere bestritt der Riesenslalom-Spezialist 72 Weltcuprennen und fuhr zweimal aufs Podest: 2019 als Dritter im Parallel-Rennen von Alta Badia (It) und 2021 als Zweiter im Riesenslalom von Sölden (Ö). Seinen grössten Erfolg feierte Leitinger 2017 in St. Moritz GR. An der WM wurde er hinter Landsmann Marcel Hirscher (34) Vize-Weltmeister im Riesenslalom.
Daneben war seine Karriere von vielen Verletzungen geprägt. Vor jener WM-Saison musste er wegen schwerer Rückenprobleme zwei Monate pausieren. Im Januar 2018 riss er sich das Kreuzband und verpasste in der Folge die Olympischen Spiele in Pyeongchang (SKor). Gleiches Schicksal ereilte ihn zu Beginn der Saison 2021/22. Besonders bitter: Er riss sich das Kreuzband drei Wochen nach dem Podestplatz in Sölden und fiel für den Rest der Saison aus.
Bald wird er Papi
Im Dezember 2022 gab Leitinger sein Comeback. In sieben Riesenslaloms fuhr er fünfmal auf Ränge zwischen 20 und 29, schied je einmal aus und verpasste die Quali für den 2. Lauf. Adelboden BE verpasste er wegen Schmerzen im operierten Knie.
Der Start in diesen Winter ist ihm nicht wunschgemäss geglückt. Er schied in Val d'Isère aus. Und nun zieht er einen Schlussstrich. Trotz Ende seiner Sportlerkarriere gibts für ihn Grund zur Freude. Im März werden Leitinger und seine Frau Simone erstmals Eltern.
Und auch für seine berufliche Zukunft hat Leitinger bereits Pläne. Während seiner Karriere hat er eine Ausbildung am Zoll absolviert, deshalb «werde ich in naher Zukunft fliessend in das Arbeitsleben beim Zoll einsteigen können.» Ausserdem möchte er seine als Skifahrer gesammelten Erfahrungen weitergeben. In welcher Form ist noch offen. (bir)