Darum gehts
Wir haben mit ihnen mitgefiebert und sind aus dem Jubeln fast nicht mehr herausgekommen. Was das Schweizer Ski-Team in diesem Winter gezeigt hat, ist phänomenal.
Allen voran das Abfahrtsteam der Männer. 17 von 24 möglichen Podestplätzen gehen an die Schweizer, nur zweimal stellen sie den Sieger nicht. In Beaver Creek (USA), Gröden (It), Bormio (It) und Wengen BE gibts Doppel-, in Crans-Montana VS und Kvitfjell (No) sogar Dreifachsiege. 70,83 Prozent der Podestplätze gehen an die Schweiz – die totale Dominanz.
Und nur ein Rekord, den die Schweizer diesen Winter aufstellen. Denn sie übertreffen auch eine eigene Bestmarke. Mit insgesamt 44 Podestplätzen fahren sie so oft wie noch nie in die Top 3. Der alte Rekord aus der Saison 1984/85 lag bei 38. Geknackt wird er mit dem ersten Dreifachsieg im Riesenslalom seit 1983 in Hafjell (No).
Podestplätze en masse
Zu den Podestplätzen der Männer kommen 20 von den Frauen. Macht in der Summe 64 (davon 22 Siege) – so viele wie seit der Rekord-Saison 1986/87 mit unfassbaren 87 Podestplätzen nicht mehr. Geschlechterübergreifend gibts neun Doppel- und drei Dreifachsiege. Kein Wunder, triumphiert man überlegen im Nationencup. 10'823 sammelt das Schweizer Team und distanziert das zweitplatzierte Österreich um 3364 Zähler.
Marco Odermatt (27) gewinnt zum vierten Mal den Gesamtweltcup, schraubt mit acht Saisonsiegen sein Total auf 45 Triumphe. Und macht sich so zum erfolgreichsten Schweizer Skirennfahrer. Denn Pirmin Zurbriggen (62), der die grosse Kugel ebenfalls viermal gewann, war bis zu dieser Saison mit 40 Siegen der Schweizer Rekordmann.
Bei den Frauen nähert sich Lara Gut-Behrami (33) immer mehr Vreni Schneiders (60) Bestmarke an. Die Tessinerin steht bei 48 Siegen, Schneider hat dereinst 55 gefeiert. Ob Gut-Behrami das in ihrer letzten Saison noch überbieten kann, wird sich zeigen. Eine andere beeindruckende Marke hat sie schon aufgestellt: 100 Weltcuppodestplätze. Dazu feiert sie als erste Athletin überhaupt in drei Disziplinen je mindestens zehn Podestplätze. Diese Zahlen zeugen von jahrelanger Konstanz. Genauso wie die Tatsache, dass zwischen ihrem ersten Weltcupsieg im Dezember 2008 und ihrem jüngsten Triumph beim Weltcupfinal über 16 Jahre liegen.
Fünf Schweizer Sieg-Premieren
Nicht nur Gut-Behrami und Odermatt haben für Jubelstürme bei den Schweizer Ski-Fans gesorgt. Mit Franjo von Allmen (23), Alexis Monney (25), Justin Murisier (33), Thomas Tumler (35) und Camille Rast (25) haben gleich fünf unserer Asse ihre ersten Siege gefeiert. Hinzu kommt Zukunftshoffnung Malorie Blanc (21), die bei ihrer ersten Weltcupabfahrt direkt als Zweite aufs Podest rast.
Neben der Weltcupsaison glänzt das Schweizer Ski-Team auch an der Weltmeisterschaft. Und wie. 13 Medaillen, davon fünf in Gold hat es gewonnen. Damit kommt es beinahe an die goldenen Tage von Crans-Montana VS heran, als es 14 Medaillen (achtmal Gold) gab.
Unvergesslich bleiben der Dreifach-Triumph in der Team-Kombi der Männer oder die Siegfahrten im Slalom. Erst krönt sich Camille Rast zur ersten Weltmeisterin seit Vreni Schneider 1991 und 24 Stunden später beendet Loïc Meillard (28) bei den Männern das 75-jährige Warten auf Slalom-Gold.
Das alles sind Momente, die für Jubel und Hühnerhaut gesorgt haben. Und die diese Saison zu einer ganz besonderen werden liessen.