«Das Projekt wird bei der FIS problemlos angenommen»
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Russi über Matterhorn-Abfahrt:«Das Projekt wird bei der FIS problemlos angenommen»

Pistenbauer Défago spricht Klartext
Ist die Matterhorn-Abfahrt ein Öko-Wahnsinn?

Oberhalb von Zermatt entsteht die längste Abfahrt der Welt. Pistenbauer ist Ex-Olympiasieger Didier Défago (43). Er sagt, dass die Umwelt nicht leiden muss.
Publiziert: 14.05.2021 um 14:26 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2021 um 14:39 Uhr
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2009 gewann Didier Défago die Abfahrt am Lauberhorn, 2010 wurde er Olympiasieger. Nun baut er am Fuss des Matterhorns die längste Abfahrt der Welt.
Foto: TOV
Mathias Germann

Die Kulisse wird spektakulär, das Rennen lang und anstrengend: Die geplante Matterhorn-Abfahrt in Zermatt bewegt die Schweiz. Viele Skifans sind begeistert, mancherorts gibts aber auch Kritik: Ist ein solches Projekt ökologisch zu verantworten? Blick fragt bei Pistenbauer Didier Défago nach.

BLICK: Didier Défago, die Idee der neuen Weltcupstrecke am Matterhorn kommt bei der FIS offenbar gut an. Aber ist sie aus ökologischer Sicht sinnvoll?
Défago: Wir brauchen innovative Ideen. Und das ist eine. Klar, wir werden die Umwelt verändern – aber nur wenig. 60 Prozent der Piste existiert bereits heute, sie geht durch ein bestehendes Skigebiet. Und wir fahren zu einem grossen Teil auf dem Naturschnee. Nur im unteren Teil wird man auf den üblichen Kunstschnee setzen.

Es braucht hunderte Kilometer Netze, um eine Weltcup-Strecke zu sichern. Wird es in Zermatt fix installierte Masten geben?
Nein, wir werden vor allem auf B-Netze und wohl auch auf Matratzen setzen. Alles wird für die Rennen auf- und wieder abgebaut. Der Eingriff in die Natur ist also im Vergleich zu anderen Strecken klein.

Wie ist das möglich?
Im Gegensatz zu anderen Orten haben wir in Zermatt grosse Sturzräume. Es gibt keinen Wald, keine Felsen oder Abhänge direkt neben der Strecke. Das ist ähnlich wie in St. Moritz, wir haben viel Platz. Und dann ist noch etwas…

Was?
In Zermatt wird schon heute während 365 Tagen im Jahr Ski gefahren. Die Bahnen existieren bereits oder werden modernisiert – aber es wird nichts neu gebaut.

Vor allem im unteren Teil der Strecke wird die Landschaft aber schon mit Baggern verändert.
Wir bauen kein neues Skigebiet. Klar, es gibt gewisse Passagen, wo wir etwas machen müssen. Aber wir tun dies so vorsichtig wie nur möglich.

Werden die Ski-Fans ein technisch schwieriges Rennen sehen?
Auf jeden Fall. Ich plane bei den Männern mit drei oder vier Sprüngen, es wird einen Super-G-Teil geben und auch Highspeed-Abschnitte. Man muss nicht mit einer Abfahrt im Schwierigkeitsgrad von Wengen oder Kitzbühel rechnen. Aber allein die extreme Höhenlage und die Länge der Strecke werden schon herausfordernd sein.

2009 gewannen sie die Lauberhorn-Abfahrt in 2:31.98 Minuten. Werden die Fahrer am Matterhorn länger unterwegs sein?
Das hängt vom Schnee und der genauen Streckenführung ab. Aber die Fahrzeit könnte in diese Richtung gehen. Es ist ein sehr interessantes Projekt und der richtige Auftakt für die Speed-Saison in der Periode, wo viele Teams Schnee suchen.

Noch einmal: Aus ökologischer Sicht haben Sie kein schlechtes Gewissen?
Nein. Wir werden zeigen, wie wild und rau die Natur auf fast 4000 Meter ist – aber wir werden sie nicht verändern.

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