Paukenschlag im Ski-Zirkus! Der Schweizer Shootingstar Marco Odermatt (23) ist neu mit Red-Bull-Helm unterwegs – ein Ritterschlag für den Gesamtweltcup-Zweiten der vergangenen Saison. Kaum ein Athlet, der nicht sofort beim Energy-Drink-Hersteller unterschreiben würde: Keine andere Marke hat im Einzelsport das Standing zu bieten, das der Österreicher Energy-Drink-Hersteller mitbringt.
«Es zeigt, wo ich angekommen bin», sagt Odermatt, der zuletzt bereits einen kleineren Deal mit dem Brauseproduzenten hatte und jetzt als erster Alpin-Schweizer einen Hauptsponsoren-Vertrag unterschreibt. «Das bedeutet mir sehr viel.»
Blick sagt, was sich mit dem Red-Bull-Deal für den Nidwaldner verändert:
Geld: Logisch, dass sich der neue Kontrakt auch auf dem Konto auswirkt. Odermatts vertraglich festgelegtes Fixum erhöht sich mit der Unterschrift. «Wegen dem Geld allein wechselt man aber nicht zu Red Bull», sagt Odermatt-Manager Michael Schiendorfer. Den Unterschied, sagen Kenner, machen die Österreicher woanders.
Betreuung: Die Österreicher betreiben gleich zwei moderne Leistungssportzentren in Salzburg, die auch Odermatt zur Verfügung stehen. Dazu die «Athletes Special Projects»-Abteilung mit einem Fokus auf Ski alpin, geführt von Star-Speedtrainer Robert Trenkwalder. Auch medizinische Fragen werden massgeschneidert beantwortet.
Netzwerk: Top-Shots wie Hirscher, Paris, Pinturault, Vonn und Ledecka haben die Österreicher schon im Portfolio gehabt. Sie wissen, was ein Top-Athlet braucht. Und wenn mal kurzfristig eine Trainingspiste aufgetrieben werden muss, nutzt der Sponsor sein Mega-Netzwerk. «Ich werde die Möglichkeiten in Salzburg sicher gerne nutzen», sagt Odermatt. «Aber mein Trainingsmittelpunkt bleibt in der Schweiz.» Trainieren wird er weiter mit dem Schweizer Verband.
Logistik: Auch hier setzen die Österreicher neue Massstäbe: Braucht ein Athlet mal einen Flug, schickt der Sponsor gerne einen seiner Helikopter oder Jets. «Als Athlet, der im Weltcup viele verschiedene Disziplinen fährt, ist das für mich sicher interessant», sagt Odermatt. «Für die Regeneration kann das Gold wert sein. Bisher bin ich ab und zu mit anderen Skifahrern mitgeflogen – jetzt fliegen sie dann vielleicht mal allein für mich.»
Vermarktung: Hier kommt Odermatt in die fein geölte Red-Bull-Sportvermarktungsmaschinerie, wird weltweit als Markenbotschafter gepusht. Gut für ihn – aber auch für seine anderen Sponsoren, die nun plötzlich ebenfalls grössere Aufmerksamkeit bekommen. Was Odermatts Marktwert natürlich weiter steigert.
Dass Odermatt wegen der neuen Möglichkeiten den Boden unter den Füssen nicht verliert, zeigt sich am Dienstagmorgen: Da bringt er den Angestellten der Manufaktur seines Ski-Ausrüsters Stöckli in Malters Gipfeli vorbei. «Ein Zeichen der Wertschätzung», sagt er. «Schliesslich unterstützen sie mich seit bald 13 Jahren.»