Wenn die Bürger von Obersaxen GR noch einmal über «No Billag» abstimmen könnten, würden sie wahrscheinlich «Ja» zu dieser Initiative sagen. Ausschlaggebend ist ein Beitrag in der Sendung «Sportpanorama», in der Obersaxens Ski-König Carlo Janka nicht die Ehre erhalten hat, die ihm zustehen würde.
Was ist passiert? Nach dem starken Auftritt von Odermatt, Meillard und Co. In Santa Caterina, wollte die Sportredaktion vom SRF letzten Sonntag noch einmal an die Höhe- und Tiefpunkte der Schweizer Riesenslalom-Spezialisten in den letzten dreissig Jahren erinnern. Angefangen beim Schwyzer Urs Kälin (54, WM-Silber 91 und 96, Olympia-Silber 94), der zu Beginn der 90iger Jahre in dieser Sparte der erfolgreichste Schweizer Medaillensammler in dieser Sparte war.
Dann wurden emotionale Bilder aus der Glanzzeit von «Mr. Riesenslalom» Mike von Grünigen (51, 23 Weltcupsiege, Weltmeister 1997 und 2001) gezeigt, selbstverständlich wurde auch an den Riesen-Kugel-Gewinn von Didier Cuche im Frühling 2009 erinnert.
«Missgeschick und keine Absicht»
«Aber dann folgen reihenweise Enttäuschungen» behauptet die Sprecherin dieses Beitrages. Wie bitte? Carlo Janka hat nach seinem Weltmeistertitel 2009 auch im Olympia-Riesenslalom 2010 die Goldmedaille gewonnen. Und im März 2011 gewann der Bündner knapp zwei Wochen nach seiner Herz Operation in Kranjska Gora als vorletzter Schweizer einen Weltcup-Riesenslalom. Erst dann begann die Schweizer Riesen-Krise, welche bis zur Ära Odermatt-Meillard andauern sollte. Aber warum hat SRF die goldigen Janka Zeiten totgeschwiegen?
BLICK hat bei SRF-Mediensprecher Lino Bugmann nachgefragt und folgende Antwort erhalten: «Im «sportpanorama»-Beitrag zur Schweizer Riesenslalom-Historie gingen die grossen Erfolge von Carlo Janka leider vergessen. Das war ein Missgeschick und keine Absicht.»