Cortina ist vorbei, klar. Aber Gründe für einen Ski-Blues gibt es nicht. Denn: Nach der WM ist vor dem Weltcup-Endspurt! Und auch da steht Lara Gut-Behrami (29) im Fokus. Nach ihren vier Super-G-Siegen reicht ihr am Sonntag in Val di Fassa (It) schon ein 26. Platz, um sich vorzeitig die Disziplinen-Kugel zu krallen. Formsache. Doch die Tessinerin will mehr. Genauer: Die grosse Kugel für den Gesamtweltcup. Wie stehen ihre Chancen?
Noch stehen drei Abfahrten, zwei Super-Gs, zwei Riesenslaloms und vier Slaloms an. Gut-Behrami liegt derzeit 42 Punkte hinter der Führenden Petra Vlhova (Slk) und 183 vor Michelle Gisin. Errechnet man die durchschnittlich im Weltcup erzielten Punkte pro Disziplin und multipliziert sie mit den anstehenden Rennen, ergibt dies folgenden Endstand: 1. Vlhova 1513, Gut-Behrami 1321, Gisin 1257. Alles klar also? Nein, denn das ist Mathematik.
Vergleich mit Marcel Hirscher
Peter Schröcksnadel ist überzeugt: «Lara gewinnt den Gesamtweltcup. Sie fährt in drei Disziplinen sehr konstant. Müsste ich wetten, würde ich auf sie tippen.» Der ÖSV-Präsident ist schwer beeindruckt von Gut-Behramis WM-Auftritte. Wir erinnern uns: Im Super-G und Riesenslalom holte sie Gold, dazu gabs Bronze in der Abfahrt. Und Vlhova? Sie holte in Slalom und Kombi jeweils Silber
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«Lara ist ausserordentlich, einfach super. Wäre sie nicht, würde die Schweiz im Nationencup nicht so weit vorne liegen. Sie ist der grosse Star, so wie Marcel Hirscher bei uns früher», so Schröcksnadel. Er ist von Gut-Behrami beeinduckt. «Auch sie eckt an, ist ein besonderer Typ und lässt sich nicht immer alles gefallen. Als Verband muss man sich mit solchen Personen auseinandersetzen und ihre Probleme verstehen.»
Bereits nach den kommenden Speed-Rennen (zwei Abfahrten, ein Super-G) dürfte Gut-Behrami die Führung im Gesamtweltcup übernehmen. Sollte sie die grosse Kristallkugel nach 2016 erneut gewinnen, würde sich nach Jahren mit vielen Rückschlägen ein Kreis schliessen. Schröcksnadel glaubt daran.