Ösi-Ski-Ass spricht über dunklen Winter
«So viele Tränen habe ich noch nie vergossen»

Katharina Truppe blieb im letzten Winter unter den Erwartungen. Eine Situation, welche der österreichischen Skifahrerin zusetzte. Nun gewährt sie einen emotionalen Einblick, wie es ihr damit geht.
Publiziert: 07.08.2023 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 07.08.2023 um 10:46 Uhr
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Katharina Truppe hat eine harte Saison hinter sich.
Foto: keystone-sda.ch

Die Österreicherinnen haben in der letzten Ski-Saison enttäuscht. Vor allem in den technischen Disziplinen sind sie weit unter ihren Erwartungen geblieben.

Den einzigen Podestplatz fuhr Katharina Truppe (27) im Slalom von Killington (USA) heraus. Bei Wendy Holdeners (30) erstem Sieg wurde sie Dritte. Eine Leistung, an die Truppe nicht mehr anknüpfen konnte. Nur noch einmal hat sie es in der Folge in die Top 10 geschafft – als Zehnte beim letzten Slalom des Winters.

Negativspirale ohne Ausweg

Eine Situation, die der Technikspezialistin zu schaffen machte. «Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, weiss ich nicht, wie ich diesen Winter überstanden habe», sagt sie gegenüber der «Kleinen Zeitung».

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«Mir war nicht klar, dass man so oft eine auf den Deckel bekommen kann.»
Katharina Truppe, Skifahrerin
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Sie habe sich leer gefühlt und keinen Ausweg aus der Negativspirale gefunden, das Ganze habe ihr emotional zugesetzt. Eine Erklärung für die Krise hat sie nach wie vor nicht. «Mir war nicht klar, dass man so oft eine auf den Deckel bekommen kann», lässt Truppe tief blicken. Egal was sie probiert habe, nichts habe funktioniert. «So ging es mir noch nie. Und so viele Tränen habe ich noch nie vergossen. Ich war echt fertig.»

Irgendwann sei sie an den Punkt gekommen, an dem sie nur noch gehofft habe, dass die Saison möglichst schnell zu Ende geht. Denn gerade, wenn man einfach langsam sei, fange man an zu hadern, so die Team-Olympiasiegerin 2022. Sie habe aber auch gesehen, dass nicht nur sie unter den Erwartungen blieb. Für Truppe kann das kein Zufall sein. «In unserer Gruppe muss generell etwas falsch gelaufen sein, weil sonst kann es ja nicht nur so rückwärts laufen», sagt sie.

Neuanfang nach über 20 Jahren

Darauf, wo die Fehler liegen könnten, geht sie allerdings nicht ein. Stattdessen will Truppe nach vorne schauen. Und wieder zu alter Stärke finden. Für dieses Ziel hat sie sich entschieden, einen Neuanfang zu wagen.

Mitte Mai verkündete Truppe auf Instagram, dass sie nach über 20 Jahren die Skimarke wechselt. Fortan wird sie nicht mehr auf Fischer-Latten unterwegs sein, sondern auf solchen von Völkl. Und kann so hoffentlich dem Negativstrudel entkommen. (bir)

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