Katharina Liensberger (26) wurde 2021 Slalom-Weltmeisterin. Davon war die österreichische Technikspezialistin im vergangenen Winter weit entfernt. Im WM-Slalom wurde sie 20., fuhr insgesamt im Slalom und Riesenslalom nur dreimal in die Top 10.
Und das, obwohl sie zwischenzeitlich mit Livio Magoni (59), der einst Tina Maze (40) und Petra Vlhova (28) zu grossen Erfolgen führte, zusammenarbeitete. Doch die Chemie stimmte nicht, das Experiment mit dem Privattrainer ging schief.
Vier Trainer in 15 Monaten
Im Hinblick auf die nächste Saison wird vieles anders für Liensberger. Etwa, dass sie nicht mehr dem Nationalkader, sondern nur noch dem A-Kader angehört. Zudem kündigte der neue Cheftrainer Roland Assinger (50) bereits Mitte April an, dass sie wieder ins Team integriert wird. Gegenüber dem «Kurier» begründete er: «Diese Extra-Extrawürste möchte ich tunlichst vermeiden.»
Nun äussert sich Liensberger zu den Neuerungen. Und betont gegenüber der «Krone», dass sie «eigentlich nie draussen aus dem Team war». Wichtig sei aber, dass alle am gleichen Strang ziehen. Dass es bei ihr zuletzt nicht rund lief, sei offensichtlich – vier Trainer in 15 Monaten zeigen das. «Aber ich habe sehr viel lernen dürfen», sagt Liensberger.
Im kommenden Winter muss sie ebenfalls einiges lernen. Etwa ohne ihr Mami auszukommen. «Das Verhältnis zu meiner Mutter ist eng. Und sie hat mich in den vergangenen Saisons im Skizirkus sehr unterstützt», erzählt Liensberger. Damit ist jetzt Schluss. Mami Liensberger darf ihre Tochter nicht mehr so oft zu den Rennen begleiten. Die Skifahrerin nimmts zähneknirschend zur Kenntnis.
«Natürlich bin ich nicht glücklich darüber, wenn da anderes bestimmt wird», sagt sie. «Aber es gibt jetzt diese klare Richtlinie. Und die ist nun einmal für alle gleich.»
Und vielleicht braucht Liensberger all das, um wieder ums Podest mitfahren zu können. Vorderhand muss sie aber auf den Ski wieder Vertrauen in sich erhalten. «Das kommt durch viele gute Schwünge», sagt Liensberger. Und daran arbeitet sie derzeit. (bir)