Niemand kennt sich mit der Abfahrt auf der Streif besser aus als Beat Feuz. Zwischen 2016 und 2022 hat der Emmentaler im Speed-Mekka der Österreicher acht Stockerl-Plätze eingefahren (drei Siege, viermal Zweiter, einmal Dritter). Zudem hat der Olympiasieger und vierfache Abfahrts-Gesamtweltcupsieger am 21. Januar 2023 am Hahnenkamm sein letztes Weltcuprennen bestritten. Seit seinem Rücktritt überzeugt Feuz als Experte am SRF-Mikrofon und als herausragender Tipper. Vor dem Super-G am Lauberhorn hat der 37-Jährige richtigerweise den ersten Weltcupsieg von Franjo von Allmen prognostiziert. Und jetzt orakelt Feuz den Ausgang der Hahnenkamm-Abfahrt (ab 11:30 Uhr live auf Blick).
Platz 1: Marco Odermatt
«Odi hat im Super-G triumphiert, obwohl ihm kein Traumlauf gelungen ist. Und ich bin mir sicher, dass er auch die Abfahrt gewinnen wird. Er weiss genau, wo man auf dieser Piste wie fahren muss. Marco ist jetzt so richtig reif. Und mit Cyprien Sarrazin wird der Mann, der diese Strecke vor zwölf Monaten noch besser im Griff hat, aufgrund von einer Verletzung diesmal nicht am Start stehen.»
Platz 2: Franjo von Allmen
«Der Super-G hat gezeigt, dass Franjo, der seit dieser Saison von meinem ehemaligen Servicemann Sepp Kuppelwieser betreut wird, einen gewaltigen Grund-Speed hat. Bis zum Hausberg war er der Schnellste. Und ich gehe davon aus, dass auch in der Abfahrt in Passagen wie im langen Brückenschuss kaum jemand mit von Allmen mithalten kann. Ich glaube aber auch, dass ihm für den ganz grossen Coup auf dieser Strecke die Reife noch fehlt. Ich vermute, dass er für die Bestzeit ein, zwei kleine Fehler zu viel begehen wird.»
Platz 3: Cameron Alexander
«Der Kanadier macht auf den Ski nichts Aussergewöhnliches, sein Fahrstil ist grundsolide. Weil derzeit Künstler wie Kilde, Sarrazin und Kriechmayr verletzt sind, traue ich dem soliden Handwerker Cameron Alexander den Sprung auf das Podest zu.»
Platz 4: Alexis Monney
«Alexis fährt so Ski, wie er auch als Typ ist – extrem ruhig und ökonomisch. Weil die Bedingungen in diesem Rennen sehr wahrscheinlich ähnlich sein werden wie bei seinem Sieg in Bormio, die Streif nicht viel weniger Schläge aufwiesen wird wie die Stelvio, erwarte ich Alexis erneut in den Top 5».
Platz 5: Nils Allegre
«Ein Franzose war in den letzten Jahren in Kitzbühel immer mit dabei. Allegre hat bei der Abfahrt in Gröden als Vierter einen Podestplatz nur knapp verpasst, auf den sehr selektiven Pisten in Beaver Creek und Bormio hat er sich in den Top 10 klassiert. Deshalb habe ich ihn auch am Hahnenkamm auf der Rechnung.»