Auf einen Blick
- Schwierige Lichtverhältnisse in Garmisch. Stephanie Jenal mit Helikopter abtransportiert
- Lara Gut-Behrami kämpft mit Knieschmerzen aufgrund der Feuchtigkeit
- Gut-Behrami verliert 1,51 Sekunden auf Sofia Goggia im Training
Egal, wer nach dem zweiten Training in Garmisch (De) Auskunft gibt – alle sprechen von den schwierigen Lichtverhältnissen. «Ich habe mich wieder daran erinnert, wie dunkel es hier ist», sagt Österreichs Stephanie Venier (31). Tatsächlich ist der Himmel über der Kandahar stahlblau, aber die Sonne schafft es nicht über den Berg, um auf die Piste zu scheinen.
Ob Stephanie Jenal deshalb einen heftigen Abflug produziert? Die 26-jährige Bündnerin hat bei einer der vielen schnellen Kurven zu viel Innenlage, verliert das Gleichgewicht und donnert in die Fangnetze. Es scheint, als hätte sich Jenal die Beine verdreht – die Bindung löst bei ihr nicht aus. Bange Momente!
Wenige Minuten später kreist der Helikopter über der Strecke, Jenal wird geborgen und ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen geflogen. Wie Swiss-Ski später mitteilt, ergeben erste Untersuchungen dort einen Riss der Patellasehne im linken Knie. Sie kehrt noch am Freitag für weitere Abklärungen in die Schweiz zurück.
Jenal war im Training mit der Startnummer 40 unterwegs. Sie fuhr 2021 und 2022 vier Rennen in Garmisch – dazu kamen zwei Trainings. Sie holte zwar nie Weltcuppunkte, stürzte aber auch nie. Mit der Nummer 50 erwischt es dann die Tschechin Tereza Nova (26) – auch sie prallt mit viel Wucht in die Netze, allerdings an einer anderen Stelle der Strecke. Auch Nova muss mit dem Helikopter geborgen werden.
Gut-Behrami hat Schmerzen in den Knien
Hört man sich im Zielraum um, so sprechen zwar viele Athletinnen die Dunkelheit an – gleichzeitig wird die Piste sehr gelobt. «Es geht relativ gut, hier ging es auch schon ganz anders zur Sache. Ich hoffe, die Piste bleibt für morgen so», sagt Michelle Gisin (30). Die Temperaturen sind derzeit hoch in Garmisch, auch am Wochenende werden deutliche Plusgrade erwartet.
Lara Gut-Behrami (33), die beste Schweizerin im Training, sie verliert 1,51 Sekunden auf Sofia Goggia (32, It). Damit wäre sie Achte geworden. Wäre? Ja, denn sie verpasst ein Tor. Nicht weiter schlimm. Allerdings gibt ihr Gesundheitszustand Anlass zur Sorge. «Ich kämpfe mit der Feuchtigkeit. Es ist nicht das Beste, um ein gutes Gefühl mit den Knien zu haben», lässt sie verlauten. Es sei halt so – sie müsse durchbeissen und hoffen, dass es in Abfahrt und Super-G trotzdem klappt. Blick hakt nach: «Haben Sie jetzt Schmerzen?» Gut-Behrami: «Ja.»
Ein bekanntes Problem
Wir erinnern uns: Schon im Sommer 2023 hatte Gut-Behrami beim Sommer-Training in Argentinien das gleiche Problem. Ihr Knie reagierten bei feuchtem Wetter. Genau deshalb entschied sie sich, nicht mehr nach Ushuaia zu fliegen, sondern Chile zu bevorzugen.
Ein Mittel dagegen hat Gut-Behrami auch in Garmisch nicht. «Daran wird sich bis Sonntag auch nichts ändern», sagt sie. Keine guten Aussichten.