Jankas Tochter beweist sich auf der Piste
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Dessert als Belohnung:Jankas Tochter beweist sich auf der Piste

Nicht alle schaffen den Sprung an die Weltspitze
Ski-Kids im Schatten der berühmten Eltern

Kinder nehmen sich die Eltern als Vorbild, ziemlich egal was sie machen. Das gilt auch für die Nachkommen einstiger Ski-Stars. Vereinzelt gelingt der Sprung an die Weltspitze, doch das Kind einer Legende zu sein, heisst nicht, dass es automatisch klappt.
Publiziert: 07.03.2023 um 01:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.03.2023 um 07:54 Uhr
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Felix Neureuther fasste Fuss in der Ski-Elite, genauso wie seine Eltern Christian Neureuther (r.) und Rosi Mittermaier.
Foto: imago images / Tinkeres
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Cédric HeebRedaktor Sport

Früh übt sich. Das gilt auch für den Ski-Sport. Zahlreiche Buben und Mädchen träumen hierzulande von einer ruhmreichen Karriere, wie die von Marco Odermatt (25) oder Lara Gut-Behrami (31). Vielleicht auch Carlo Jankas Tochter Ellie? Die Dreijährige steht auf jeden Fall schon auf den Latten und «stemmböglet» die Piste herunter. Papi ist stolz.

Ein anderes Beispiel: Matilda ist fünf Jahre alt und zaubert bereits tolle Ski-Schwünge in den Schnee. Kein Wunder, sie hat in der Familie ja auch ein hervorragendes Vorbild: Felix Neureuther ist ihr Papi. Werden wir in ein paar Jahren wieder über Weltcupsiege aus dem Hause Neureuther staunen? Vielleicht. Die Chancen stehen aber gut, denn auch der 38-Jährige hat es als Sohn zweier Ski-Legenden an die Weltspitze geschafft. Aber nicht nur er.

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Felix Neureuther (38)

Zwischen 2003 und 2019 fuhr der Slalom-Spezialist 13 Weltcupsiege ein, elf davon in seiner Paradedisziplin. Ein Parallel-Rennen (München 2013) und einen Riesenslalom (Adelboden 2014) konnte er ebenfalls gewinnen. Dreimal wurde er Zweiter in der Disziplinenwertung, drei WM-Medaillen erfuhr er sich dazu. Klar, er konnte fast nicht anders, denn das Ski-Gen liegt in der Familie.

Sein Vater Christian Neureuther (73) darf sich ebenfalls sechsfacher Weltcupsieger nennen. Auch er errang alle Erfolge im Slalom, darunter zwei in Wengen (1973 und 1974) und einen in Crans-Montana (1979). Noch erfolgreicher war aber Felix' Mutter Rosi Mittermaier. Die frühere Allrounderin, die Anfang 2023 im Alter von 72 Jahren verstarb, wurde 1976 in Innsbruck Olympiasiegerin und Weltmeisterin (beide Titel wurden im gleichen Rennen vergeben) im Slalom und der Abfahrt. Dazu gewann sie WM-Gold in der nicht-olympischen Kombination. Im Weltcup stand sie zehnmal zuoberst auf dem Podest.

Tina Weirather (33)

Die Liechtensteinerin gewann zu ihrer Aktivzeit neun Weltcup-Rennen, vornehmlich im Super-G. In dieser Disziplin sicherte sich die heutige SRF-Expertin 2017 und 2018 auch die kleine Kristallkugel. Eine solche hat auch ihr Vater Harti Weirather gewonnen, 1981 allerdings in der Abfahrt.

Der 65-Jährige wurde zudem 1982 Weltmeister in der Königsdisziplin und heimste in dieser sämtliche seiner sechs Weltcup-Siege ein. Hanni Wenzel (66), Tina Weirathers Mutter, mochte es dagegen etwas langsamer. Die Gesamtweltcupsiegerin von 1978 und 1980 startete zwar in allen Disziplinen, feierte die grössten Erfolge jedoch im Riesen- und Slalom. 1980 wurde die 33-fache Weltcupsiegerin Weltmeisterin respektive Olympiasiegerin in beiden Disziplinen, gewann einmal die Slalom-Kugel (1978) und zweimal jene im Riesenslalom (1974 und 1980).

Nina Ortlieb (26)

Am Sonntag feierte die Österreicherin im Super-G von Kvitfjell ihren zweiten Weltcupsieg. Damit hat sie nun halb so viele wie ihr Vater Patrick Ortlieb. Der 55-Jährige siegte zwischen 1993 und 1995 in drei Abfahrten und einem Super-G. Die Highlights seiner Karriere sind aber zweifelsohne der Olympiasieg 1992 und der WM-Titel 1996 in der Abfahrt. Eine Medaille an einer Weltmeisterschaft hat auch schon seine Tochter Nina. Vor knapp einem Monat gewann sie in Méribel Abfahrts-Silber hinter der Schweizerin Jasmine Flury (29).

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Erik (31) und Jeffrey Read (25)

Bislang warten beide Kanadier noch auf ihren ersten Podestplatz im Weltcup. Während Erik neunmal in die Top 10 fuhr, schaffte es Jeffrey erst zweimal. Zusammen erklommen sie aber erst kürzlich das Podest an der Ski-WM, als sie im Team-Wettkampf Bronze holten.

Damit haben sie etwas, was ihr Vater Ken Read nie erreichte. Im Weltcup war der 67-Jährige allerdings etwas erfolgreicher. In den 1970er Jahren war er Teil der «Crazy Canucks», die den Ski-Zirkus unsicher machten. Fünfmal stand Read in einer Abfahrt zuoberst auf dem Treppchen. In der Saison 1979/80 wurde er hinter dem Schweizer Peter Müller (65) Zweiter im Abfahrts-Weltcup.

Estelle Alphand (27)

Die französisch-schwedische Technikerin ist regelmässig Gast im Weltcup, sammelt immer wieder Punkte und weist bislang fünf Top-10-Plätze vorweisen. Die Junioren-Olympiasiegerin von 2012 ist aktuell aber weit davon entfernt, was ihr Vater Luc Alphand geschafft hat: der Gewinn des Gesamtweltcups.

Diesen holte sich der Franzose in der Saison 1996/97. Es war damals die logische Konsequenz, denn er sicherte sich auch die kleinen Kristallkugeln im Super-G und in der Abfahrt (bereits zum dritten Mal).

Daneben gibt es aber auch Sprösslinge von ehemaligen Ski-Stars, die den Sprung an die Weltspitze (noch) nicht ganz schafften, ihre Profikarrieren bereits beendeten oder sie schon in jungen Jahren aufgeben mussten. Dazu gehören leider auch einige Schweizer Hoffnungen ...

Noel von Grünigen (28)

Der 28-Jährige hinkt dem Ruf seines Vaters Michael von Grünigen (53) doch ziemlich hinterher. In 28 Weltcup-Starts gabs dreimal Punkte. Sein bestes Resultat: Platz 19 beim Slalom in Schladming im Januar 2021.

Die Vita seines Papis weist dagegen zahlreiche Erfolge vor: WM-Gold 1997 und 2001, Olympia-Bronze 1998, 23 Weltcupsiege und vier kleine Kristallkugeln – alles im Riesenslalom.

Elia Zurbriggen (32)

Zwar sammelte der Walliser etwas mehr Punkte als Von Grünigen – er fuhr gar einmal unter die besten Zehn (8. Platz in Kranjska Gora 2017) – doch richtig festsetzen konnte sich auch er nicht. Weil es in der Saison 2019/20 keinen einzigen Zähler gab (bei vier Starts) zog er im März 2020 einen Schlussstrich unter seine Karriere.

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Von seinem Vater sprechen aber auch heute noch Experten und Fans aus aller Welt. Die Erfolge von Pirmin Zurbriggen sprechen für die Leistungen des heute 60-Jährigen. 1988 wurde er Olympiasieger in der Abfahrt, insgesamt gewann er viermal WM-Gold, dazu kommen fünf weitere WM-Medaillen. Und im Weltcup gabs (fast) nichts, was er nicht gewonnen hat. In jeder Disziplin grüsste er mindestens einmal von Platz eins, 40 Mal insgesamt. Bis auf die Slalomwertung gewann er zudem alle Disziplinen mindestens einmal, viermal den Gewinn des Gesamtweltcups.

Noemi Anesini (26)

Ihr Name verrät noch nicht, von welcher Ski-Legende sie abstammt. Sie ist die Tochter der 25-fachen Weltcupsiegerin Maria Walliser. Den Namen von Wallisers Ehemann Guido Anesini hat die Tochter auch, damit sie nicht nur als «Tochter von ...» gilt.

In der SRF-Sendung «Gredig direkt» erklärte die 59-jährige Maria Walliser jüngst: «Man braucht den Moment, in dem man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und dann auch noch seine beste Leistung abrufen kann. Das ist meiner Tochter nie richtig gelungen. Was vielleicht auch in bisschen mitspielte, war, dass sie meine Tochter war.»

Im Alter von 19 Jahren musste Anesini den Traum einer Profikarriere aufgrund einer Verletzung aufgeben. Bis dahin war sie vor allem im FIS-Cup und im Europacup unterwegs. Ein Rennen konnte die heutige Masterstudentin für Eventmanagement allerdings in beiden Wettbewerben nicht gewinnen.

Ihre Mutter feierte dagegen zahlreiche Erfolge in der Elite. Wie Zurbriggen gewann auch sie sämtliche Kristallkugeln bis auf die im Slalom. Einen Olympiasieg gab es zwar nie, dafür drei WM-Titel. 1987 gabs in Crans-Montana Gold im Super-G und in der Abfahrt, 1989 doppelte sie in Vail in der Königsdisziplin nach.

Marco Reymond (28)

Fünf Auftritte hatte er im Weltcup, Punkte gabs nie. Immer wieder plagten ihn Verletzungen, bis der Schweizermeister im Riesenslalom von 2020 im vergangenen Jahr die Ski an den Nagel hängte: «Irgendwann gehen alle guten Dinge einmal zu Ende», schrieb er auf Instagram.

Seine Mutter ist Erika Reymond-Hess, die am Montag ihren 60. Geburtstag feiert. Die Zentralschweizerin kann neben ihren sechs WM-Titeln ebenso viele Siege in Disziplinwertungen sowie zwei Gesamtweltcupsiege vorweisen. Im Weltcup triumphierte sie 31 Mal.

Florian Fässler (18)

Einer, der den Sprung in den Weltcup noch schaffen könnte. Aktuell nimmt der bald 19-jährige Sohn von Vreni Schneider noch an FIS-Rennen teil, doch «es läuft sehr gut», verriet die dreifache Olympiasiegerin Anfang Februar der «Luzerner Zeitung». «Er will es unbedingt.» Eigentlich wollte die 58-Jährige, dass sich ihr Sohn eher auf den Beruf konzentriert, da sie befürchtete, dass «die Belastung mit Lehre und Sport zu gross sei. Aber er opponierte, und wir liessen ihn gewähren.»

Das Palmarès der einstigen Technik-Spezialistin Vreni Schneider ist überwältigend: Sechs WM-Medaillen (drei davon glänzen golden), 55 Weltcupsiege, drei grosse und elf kleine Kristallkugeln (6x Slalom, 5x Riesenslalom).

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