Irrer Dreifachsieg in Kvitfjell
«Wahnsinn!» Ösis flippen nach verrücktem Super-G aus

Österreich holt beim Super-G in Kvitfjell (No) einen beispiellosen Dreifach-Sieg. Die Erleichterung im Lager unserer Nachbarn ist riesig.
Publiziert: 05.03.2023 um 16:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2023 um 20:43 Uhr
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Dreifachsieg für Österreich: Stephanie Venier, Nina Ortlieb und Franziska Gritsch (v. l.).
Foto: Getty Images

Im Super-G von Kvitfjell (No) sieht Sofia Goggia aus Italien lange wie die sichere Siegerin aus. Bei heftigem Schneefall und schneebedeckter Piste zeigt die Speed-Dominatorin mit Startnummer 16 die wohl beste Fahrt. Vor Jasmine Flury liegt sie auf Platz eins. Am Ende reichts weder für Goggia, noch für Flury nicht fürs Podest – weil das Wetter nicht mitspielt.

Der Anfang des Rennens ist geprägt von schlechter Sicht und starkem Schneefall. Erst nach einer halben Stunde hört es auf zu schneien, die Wolken verziehen sich. Die Bodensicht wird besser, die Piste immer schneller.

Die Wetterkapriolen nutzen ausgerechnet die Ösi-Frauen am besten aus. Die Aussenseiterinnen Nina Ortlieb (Nr. 31), Stephanie Venier (Nr. 29) und Franziska Gritsch (Nr. 26) rasen mit hohen Startnummern sensationell aufs Treppchen. Goggia wird nur Vierte und hat entsprechend schlechte Laune. «Wir sind drei Rennen in einem gefahren», sagt sie später.

«Da komm ich nicht mehr draus»

Ganz anders die Stimmung bei den Ösis. ORF-Kommentator Michael Roscher flippt schon bei der Fahrt von Franziska Gritsch aus. Nach der Zielüberquerung leuchtets Grün auf, Führung von Top-Star Goggia abgeluchst. Da zu diesem Zeitpunkt sämtliche Top-Favoritinnen unten sind, spricht Roscher schon vom Sieg. «Unglaublich – das ist der Triumph für Gritsch. Mithilfe von ganz oben, dem Wettergott!»

Als wenig später Gritschs Landsfrau Stephanie Venier die Führung übernimmt, rudert Roscher ungläubig zurück. «Da komm ich jetzt nicht mehr draus, keine Ahnung, was hier noch alles passieren wird.»

Rettung der verkorksten Saison

Den Triumph sichert sich letztlich weder Gritsch noch Venier, sondern Nina Ortlieb. Auch sie ist fassungslos. «Ich kann es kaum glauben, muss aber auch ehrlich sein: Mir ist schon bewusst, dass ich Glück hatte.»

Trotzdem: Während andere Athletinnen – wie die Schweizerinnen (Flury wird als beste Sechste) – nicht von diesem «Glück» profitieren konnten, zauberten die Ösi-Frauen drei fehlerfreie Fahrten in den Schnee.

Nach der verkorksten Saison mit nur einem Frauen-Sieg und einer ungenügenden WM (Rang 8 im Medaillenspiegel) kommt der kuriose Wetter-Sieg für Österreich der puren Erlösung gleich: «Es ist einfach Wahnsinn, endlich. So etwas tut uns wieder richtig gut!», sagt die Zweitplatzierte Venier nach dem Dreifach-Triumph. (par)

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