Auf einen Blick
- Corinne Suter nach Comeback mit Podestplatz in Garmisch-Abfahrt
- Lara Gut-Behrami kämpft mit Knieproblemen und Schwierigkeiten im oberen Streckenabschnitt
- Suters WM-Fahrplan stimmt – schlägt sie in Saalbach zu?
Manchmal ist es das einfachste auch das beste Rezept. «Nicht zu viel überlegen, nicht zu viel hinterfragen, sondern einfach Ski fahren», sagt Corinne Suter. Die Schwyzerin setzt ihr Motto in Garmisch (De) beinahe perfekt um, sie wird Dritte. Es ist ihr erster Podestplatz in der Abfahrt seit fast zwei Jahren.
Dazwischen? Lag ihr Kreuzbandriss und damit die grösste Verletzung ihrer Karriere. «Ich bin voll zufrieden mit meinem Comeback. Die Formkurve stimmt und auch rangmässig gehts in die richtige Richtung. Das tut meinem Kopf sehr gut, so wächst mein Vertrauen», so Suter.
Bereits vor einer Woche wurde Suter in Cortina (It) Dritte – damals im Super-G. Diesmal ist die Aufgabe, die sich Suter stellt, schwieriger. Die Kandahar ist zwar nicht eisig, aber dunkel. Das ist nichts Neues, scheint die Sonne doch nie auf die Piste – die Herausforderung ist aber dennoch gross. Suter startet mit der Nummer 3. «Das war sicher kein Nachteil», sagt sie.
Im oberen Teil fährt sie stark, sehr stark sogar. Nach einer guten Minute ist sie Schnellste von allen – auch im Vergleich zu jenen, die nach ihr starten. «Nützt nichts, abgerechnet wird am Ende», sagt sie lachend. Tatsächlich verliert Suter danach zu viel Zeit. «Da habe ich die Ansätze der Kurven teilweise verpasst. Das nahm mir das Vertrauen.» Die schlechte Sicht macht zu schaffen. «Du weisst zwar, dass ein Schlag oder eine Welle kommt – aber du siehst sie nicht.»
Schwere Stürze geben auch Gut-Behrami zu denken
Lara Gut-Behrami (33) wird Fünfte. Ihre Probleme liegen woanders. Wo? Zuerst einmal in der Fläche ganz oben. «Da war ich in meiner ganzen Karriere noch nie schnell», sagt sie. Zweitens: Die Knie machen wegen der hohen Feuchtigkeit nach wie vor Probleme. «Während der Fahrt war es in Ordnung. Aber es würde besser gehen, wenn es nicht so feucht wäre», sagt sie.
Immerhin: Für den Sonntag steigt die Hoffnung auf den ersten Saisonsieg, fährt Gut-Behrami doch im unteren Teil technisch brillant. «Es fehlt in diesem Winter immer etwas, um ganz vorne mitzumischen. Aber es fehlt nicht viel.»
Auf der Kandahar hat Gut-Behrami vier ihrer letzten sechs Super-G gewonnen. Folgt Streich Nummer 5? Sie bleibt vorsichtig: «Ich kann nichts anderes machen, als die Situation zu akzeptieren, mit den Physios zu arbeiten und das Beste daraus zu machen.» Dass sie im Vergleich zu Siegerin Federica Brignone (34, It) in der Abfahrt 55 Punkte im Gesamtweltcup verliert, stört sie nicht. «Ich bin Fünfte, aber gesund. Und kann am Sonntag wieder am Start stehen – das ist das Wichtigste», so Gut-Behrami.
Dieses Glück haben in Garmisch nicht alle. Die Bündnerin Stephanie Jenal (26) reisst sich im Training die Patellasehne, die Tschechin Tereza Nova (26) erleidet eine schwere Kopfverletzung – wie es ihr genau geht, ist noch nicht klar. Und auch im Super-G muss der Helikopter abheben. Nina Ortlieb (28, Ö), die in ihrer Karriere schon 22 Mal operiert werden musste, stürzt bei der Einfahrt in die FIS-Schneise schwer und bricht sich den Unterschenkel.