Nach Kader-Rauswurf
Slalom-Spezialistin rechnet mit ÖSV ab

Als der ÖSV in der vergangenen Woche seine Kader für die neue Saison selektionierte, fehlte der Name von Marie-Therese Sporer. Jetzt rechnet sie mit dem Verband ab.
Publiziert: 10.05.2023 um 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2023 um 12:13 Uhr
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Marie-Therese Sporer beim Saisonauftakt in Levi.
Foto: keystone-sda.ch

Marie-Therese Sporer (26) muss schwere Zeiten durchmachen. Nach einer missratenen Saison ohne Weltcuppunkte strich sie der österreichische Skiverband aus allen Kadern. Für die Slalomspezialistin, die in der letzten Saison nach einer schweren Schulterverletzung zurückgekommen ist, nur schwer nachvollziehbar.

In einem emotionalen Statement auf Instagram gibt sich Sporer aber kämpferisch, kündigt an, sich mit einem neuen Team für die nächste Saison aufzustellen – und kritisiert gleichzeitig den österreichischen Skiverband (ÖSV).

Zu wenig Zeit nach Schulterverletzung

Sporer habe schon während der Saison gemerkt, was sie für den kommenden Winter ändern wolle. Ihr Problem sei gewesen, dass sie sich zu selten ans Limit getraut hätte. «Immer wieder hat mein Körper unbewusst gebremst. Mich von Schrecksekunden fernhalten wollen.» Die Leichtigkeit des Skifahrens habe sie seit ihrem Schulterbruch im Januar 2022 nicht mehr gefunden. Sie gibt offen zu: «Ich hatte Angst, zu stürzen. Erneut auf einem OP-Tisch zu landen.»

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Die Schulterverletzung sei nie ausgeheilt, die Mobilität eingeschränkt, die Kraft unter Belastung nicht vollständig da. In der WM-Saison wollte sie es dennoch unbedingt versuchen, doch fehlte ihr schlicht die Zeit. Mit dem Rennstress gelang es ihr nicht mehr, «hundert Prozent auf die Genesung zu legen». Dann folgt die Kritik am neu zusammengestellten Trainerteam, von dem sie sich «nie wirklich gesehen oder verstanden gefühlt» habe.

Erschöpfungsdepression

Versuche, sich unterzuordnen und den Spass am Skifahren zu finden, waren vergebens. «Und wenn du einmal in die Negativspirale hineinrutschst, ist es ziemlich schwer, den Wendepunkt zu schaffen.»

Sporer spricht aus Erfahrung: Wegen Erschöpfungsdepression hatte sie im März 2020 ihren Rücktritt erklärt und entschied sich erst nach Gesprächen mit Sportpsychologen zum Comeback. Auch in dieser Saison habe sie sich oft ausgelaugt gefühlt, wollte nicht mehr weitermachen. Erschöpfungsdepressionen zu überwinden, sei «ein Teil der täglichen Hürden».

Jetzt will sie sich genügend Zeit lassen, um ihre Vorbereitung zu planen. Um gesund in diese zu starten, sind erst noch zwei operative Eingriffe an Knie und Schulter geplant. Im Herbst will Sporer dann «hoffentlich mit einem breiten Grinsen» auf den Schnee zurückkehren. (dti)

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