Nach Kader-Rauswurf
Ski-Bettler Sette gibt Auto ab und sammelt Geld

75'000 Franken dürfte Daniele Sette für den kommenden Winter investieren. Warum er dies tun muss? Weil er vom Verband zurückgestuft wurde.
Publiziert: 02.05.2023 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 02.05.2023 um 09:30 Uhr
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Daniele Sette flog aus den Kadern von Swiss-Ski für die neue Saison. Ans Aufgeben denkt der grosse Kämpfer aus St. Moritz aber nicht.
Foto: Sven Thomann
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Mathias GermannReporter Sport

Mit Tiefschlägen kennt sich Daniele Sette (31) aus. Der Riesenslalom-Spezialist aus St. Moritz wurde schon oft von Experten abgeschrieben. Doch der Bündner kämpfte sich stets zurück. Genau das hat er auch jetzt vor.

Nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass er in keinem Swiss-Ski-Kader mehr Platz hat, dachte er keine Sekunde an einen Rücktritt. Und das, obwohl er wie bereits vor fünf Jahren wieder ganz unten, also im Regionalverband, neu anfangen muss. «Ich habe noch nicht das gezeigt, was ich drauf habe. Und ich weiss, wo ich den Hebel ansetzen muss», sagt er keck.

Neuanfang in Neuseeland

Sette schliesst sich dem Global Racing Team an, also einer Vereinigung von Fahrerinnen und Fahrern, die nicht in nationalen Verbänden sind oder sich dort bessere Trainingsmöglichkeiten erhoffen. Neuland ist das für ihn nicht, schon 2018 war er im Team. «Wir werden im Sommer in Neuseeland trainieren und beim Continental Cup sammeln, um meinen Startplatz im Weltcup zu verbessern.»

Im Weltcup? Genau. Sette ist überzeugt, dass er dank des grossen Startkontingents von Swiss-Ski auch in der obersten Ski-Liga wieder seinen Platz finden wird. Dann will er mehr Punkte sammeln als im letzten Winter, wo er es in neun Weltcuprennen nur zweimal in die Top 30 schaffte – als 19. in Alta Badia (It) und 23. in Adelboden.

«Ich hatte Probleme mit dem neuen Skischuh, das Modell passte mir einfach nicht. Nun habe ich mich für einen Wechsel entschieden und gehe neu Nordica, wo ich die Nummer 1 im Riesenslalom werde.» Beim italienischen Hersteller wird Sette auf Ex-Slalom-Ass Manfred Mölgg treffen, der neuer Rennchef ist. Mit dabei ist auch dessen Bruder Michael, den Sette gut kennt.

«Erhofft, dass auch andere Faktoren zählen»

Sette muss nach der Degradierung sein Auto an Swiss-Ski zurückgeben. Er schätzt, dass er für die neue Saison etwa 75’000 Franken aus der eigenen Tasche für den Skisport investieren dürfte. «Auf dem Papier war ich im letzten Winter zu wenig gut. Daher verstehe ich den Entscheid des Verbandes. Dennoch hätte ich mir natürlich erhofft, dass auch andere Faktoren zählen. Ich bin aber nicht wütend, sondern werde stärker denn je zurückkommen.»

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