Kehrt im italienischen Skiverband (FISI) jetzt Ruhe ein?
Der Schlagabtausch zwischen den beiden Ski-Stars Sofia Goggia (29) und Federica Brignone (31) sorgte in den letzten Tagen für fette Schlagzeilen. Nun ist der Verbandsführung der Kragen geplatzt. Sie wählt in einer öffentlichen Mitteilung klare Worte – ohne die beiden Streithähne beim Namen zu nennen.
«Der italienische Wintersportverband verurteilt die sehr polemischen Aussagen, die es in den letzten Tagen um Athleten der Nationalmannschaften gegeben hat, aufs Schärfste. Wir können persönliche Urteile von aussenstehenden Personen gegen Athleten nicht akzeptieren.»
Hat Goggia gelogen?
Mit dem letzten Satz zielt der Skiverband auf eine Aussage von der Mutter von Brignone ab. Maria Rosa Quario zeigte sich in einem Interview mit «Radio Capital» über den schnellen Heilungsverlauf von Goggia, die sich Mitte Januar in Zauchensee (Ö) verletzte, verwundert:
«Sie besitzt eine beeindruckende Entschlossenheit, aber ihre Verletzung war nicht so schwer. Wenn sich jemand den Fuss bricht, glaube ich nicht, dass er nach 23 Tagen wieder auf die Piste zurückkehren kann.»
Bei der Olympia-Abfahrt krallte sich Goggia die Silbermedaille – über Gold jubelte Corinne Suter.
In dem Statement des italienischen Skiverbandes heisst es weiter: «Die Medizinabteilung des Verbandes hat immer mit grosser Professionalität gearbeitet, die wissenschaftlichen und klinischen Daten ausgewertet und auch die Verantwortung über Entscheidungen, die die Ausfalldauer betreffen, übernommen», ein nächster Seitenhieb in Richtung Mutter Brignone.
Privat-Team als Auslöser für Streit
Zwischen den beiden Skifahrerinnen herrscht seit letztem Sommer Eiszeit. Der Auslöser für die Gehässigkeiten? Brignone gründete ein Privat-Team. Dies passte ihrer Konkurrentin gar nicht. Als Goggia das Kriegsbeil begraben wollte, meinte Brignone darauf angesprochen: «Ach ja, hat sie das gesagt? Schön für sie. Für mich haben sie sich nicht geändert, wir sind zwei Menschen mit gegensätzlichen Charakteren.»
Nun soll der Fokus wieder auf das sportliche Geschehen gerichtet werden: «Die FISI verlangt, dass bestimmte Aussagen und polemische Töne sofort aufhören, um Platz zu machen für den Sport, die Resultate und die Ziele, die die Athleten im Saisonfinale erreichen können.» (nab)