Sie hat 30 Weltcuprennen gewonnen und den Gesamtweltcup (2016). Sie hat Olympia-Bronze im Palmarès und holte bei Weltmeisterschaften fünf Medaillen. Trotzdem ist Lara Gut-Behrami (29) kein Liebling der Massen. Warum ist das so? Einfach: Sie eckt seit 13 Jahren an. Doch daran stört sich die Tessinerin nicht mehr.
Etwas findet sie aber ungerecht. Nämlich dass man ihre Karriere als «unvollendet» bezeichnet, weil sie bei Titelspielen noch nie Gold holte. «Ich habe nichts zu beweisen», sagt sie klipp und klar.
Gut-Behrami gibt offen zu, dass sie sich früher anders gefühlt habe. «Vor der WM in St. Moritz 2017 hatte ich viel mehr Druck als jetzt in Cortina.» Ist es ihr also egal, ob sie ihre Karriere vergoldet oder nicht? Sie meint lediglich: «Wenn was kommt, dann kommts. Und wenn nicht, dann nicht. Das Leben geht weiter.»
Val d’Isère 2009:
Silber in der Super-Kombination
Silber in der Abfahrt
Schladming 2013:
Silber im Super-G
Vail/Beaver Creek 2015:
Bronze in der Abfahrt
St. Moritz 2017:
Bronze im Super-G
Val d’Isère 2009:
Silber in der Super-Kombination
Silber in der Abfahrt
Schladming 2013:
Silber im Super-G
Vail/Beaver Creek 2015:
Bronze in der Abfahrt
St. Moritz 2017:
Bronze im Super-G
Wie schon Heim-WM vor vier Jahren reihte Gut-Behrami zuletzt ein Top-Resultat ans andere. Vier Super-G-Siege in Folge sprechen dabei eine deutliche Sprache. Die Folge: Beiden Buchmachern gilt sie für den WM-Super-G am Dienstag als haushohe Favoritin.
Alles im Lot – auf und neben der Piste
Gründe für ein Lara-Halleluja lassen sich leicht finden. Erstens: Im Gegensatz zu St. Moritz reiste sie nicht mit blauen Flecken, sondern erholt und voller Selbstvertrauen nach Cortina. Zweitens: Sie hat so viel Vertrauen in sich wie noch nie seit ihrem Kreuzbandriss. Drittens: Die Temperaturen in Cortina sollen in den kommenden Tagen fallen – das ist ganz nach ihrem Gusto. Viertens: Gut-Behrami und der mondäne Ort in Venetien verbindet eine lange Liebe, hier fuhr sie schon drei Mal zuoberst aufs Podest.
Über solche Aspekte möchte Gut-Behrami nur bedingt reden. Lieber lässt sie Taten sprechen. Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor ist jedenfalls überzeugt: «Lara hat den Schwung wieder gefunden. Der Erfolg gibt ihr Souveränität.»
Gut-Behrami ist überzeugt, dass sie in ihrer Karriere nichts mehr zu verlieren hat. Und wer weiss? Vielleicht schafft sie es ja genau mit dieser Lockerheit, endlich einen Titel an einem Grossanlass zu holen. 29 Mal versuchte sie es bereits – Nummer 30 könnte mit einer Goldmedaille enden.
Vom 8. Februar bis 21. Februar 2021 findet in Cortina d'Ampezzo in Italien die alpine Ski-Weltmeisterschaft statt. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen.
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