Marco Odermatt und die Kitzbüheler Streif – das ist eine ganz besondere Kombination. Kennen gelernt hat «Odi» die berüchtigste Abfahrts-Strecke der Welt bereits als 7-jähriger Knirps, als er im Sommer 2007 mit seinen Eltern und Schwester Alina im Tiroler Unterland Urlaub machte. «Bei der Wanderung über die Streif ist mit zwar der Blick in die Mausefalle besonders heftig eingefahren. Dennoch war für mich relativ früh klar, dass ich hier eines Tages im Renntempo hinunter donnern will.»
Am 25. Januar 2019 ist es dann soweit. Der Nidwaldner bestreitet am Hahnenkamm sein erstes Rennen und sichert sich mit dem 24. Abfahrtsrang sieben Weltcup-Punkte. Zwölf Monate später gibt Marco hier ein spektakuläres Comeback, nachdem er sich vier Wochen zuvor am Meniskus operieren lassen musste. Odermatt fährt im Super-G in die Top 15. Im letzten Winter liefert das Top-Talent in «Kitz» gleich zwei bemerkenswerte Premieren ab. Mit dem zehnten Platz in der Königsdisziplin fährt er seinen ersten Top-Ten-Platz bei einer Weltcup-Abfahrt und der zweite Rang im Super-G ist gleichbedeutend mit seinem ersten «Stockerl-Platz» beim Weltcup-Klassiker!
Paris stellt die alles entscheidende Frage
Ist der Mann, der in diesem Winter sechs Rennen gewinnen konnte (vier Riesenslalom und zwei Super-G) jetzt auch reif genug für den Gewinn der goldenen Abfahrts-Gams? In den beiden Trainings gehörte Odermatt zwar nicht zu den Schnellsten (19 und 20).
Der dreifache Kitzbühel-Champion Dominik Paris (31, It) traut Marco dennoch alles zu: «Marco ist ein besonders intelligenter Rennfahrer, der aus jeder Trainingsfahrt die richtigen Schlüsse ziehen kann. Deshalb kann er im Rennen meistens etwas draufpacken.»
Abschliessend meint Paris: «Das Können um hier richtig schnell zu sein, bringt der Odi auf jeden Fall mit. Die Frage ist einzig, ob er es sich selber auch zutraut, bei dieser ganz besonderen Abfahrt voll ans Limit zu gehen?» Diese Frage wird am Freitag ab 11.30 Uhr beantwortet werden.