Auf einen Blick
- Weltpremiere des Films «Aiming High» am Zurich Film Festival
- Der Film beleuchtet die Kontroversen um geplante Weltcuprennen in Zermatt
- Auch Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt sprechen in der Doku
Acht Weltcuprennen waren in den vergangenen zwei Saisons auf der neu geschaffenen Piste auf dem Theodulgletscher über Zermatt angesetzt. Durchgeführt werden konnte kein einziges.
Die Rennabsagen waren der Höhepunkt der Kontroversen rund um Umweltschutz, Terminplan und Wetterbedingungen.
Das Debakel rund um die geplanten Weltcuprennen in Zermatt kommt in die Kinos. Am Zurich Film Festival, das vom 3. bis 13. Oktober stattfindet, wird der Film «Aiming High – A Race Against the Limits» (Deutsch: Hohe Ziele – ein Rennen gegen die Grenzen) seine Weltpremiere feiern. Der Dokumentarfilm beleuchtet das gescheiterte Prestigeprojekt, in Zermatt Weltcup-Rennen auszutragen, aus verschiedenen Blickwinkeln.
Innovation oder Umweltsünde?
«Das ist etwas Gutes, nicht nur für Zermatt, sondern für die ganze Schweiz», wird Max Julen im Film-Trailer zitiert. Der OK-Chef vertritt selbstredend die Meinung, dass Rennen am Fusse des Matterhorns sich ökonomisch und sportlich positiv ausgewirkt hätten. Auch in Sachen Nachhaltigkeit sah er das Projekt dem übrigen Ski-Zirkus stets überlegen.
Auch Urs Lehmann sehnte sich nach den Rennen. Der Swiss-Ski-Präsident geriet immer wieder mit dem Weltverband FIS aneinander. «Wir wurden wirklich massiv unter Druck gesetzt. Und das liess uns die Wahl: Entweder wir machen es dieses Jahr, oder gar nicht», ist der ehemalige Abfahrtsweltmeister in der Vorschau zu hören. Worum es genau geht? Der Film in voller Länge wird es zeigen.
Naturschützer sahen die Sache diametral anders. Die Arbeiten auf dem Gletscher, um bereits im November ein Rennen auf die Beine zu stellen, kam bei vielen nicht gut an. Die Kritik: Profit über Klimaschutz. «Manchmal sehe ich in den Augen der Verantwortlichen die Dollar-Zeichen», erklärt ein Umweltschützer im Trailer.
Geänderte Pläne
Daneben spielen in der Doku auch die Rennfahrerinnen und Rennfahrer selbst eine Rolle. Bei diesen sorgte vor allem die Ansetzung Ende November für kritische Rückmeldungen. «Früher hatte man natürlich mehr Zeit zur Vorbereitung», sagt beispielsweise Lara Gut-Behrami. Viele hätten sich aber trotzdem auf einen Start am Matterhorn gefreut. «Das Panorama wäre cool – Schweiz halt», scherzt Marco Odermatt mit seinem norwegischen Kollegen Aleksander Kilde.
Vorerst kommt der Gesamtweltcupsieger nicht zu seiner Abfahrt mit Blick auf das Matterhorn. Die FIS hat den Standort mittlerweile aus dem Rennkalender gestrichen. Bereits bestehen aber Pläne für ein neues Projekt mit alternativer Streckenführung.