Kein anderer kennt sich auf der Lauberhorn-Abfahrt besser aus als Beat Feuz (36). Dreimal hat der Emmentaler die längste Abfahrt der Welt gewonnen (2012, 2018 und 2020). Damit teilt er sich den Wengen-Rekord mit Franz Klammer (Ö, 70; 1975, 1976 und 1977).
In diesem Jahr kommentiert der amtierende Olympiasieger das Lauberhorn-Spektakel an der Seite von Stefan Hofmänner fürs SRF. Nach der verkürzten Abfahrt und dem Super-G ist sich Feuz sicher, dass auch die Original-Abfahrt wieder im Zeichen vom Duell Marco Odermatt (26) gegen Cyprien Sarrazin (29) stehen wird: «Nachdem Marco vor Cyprien die verkürzte Abfahrt gewonnen hat und Cyprien im Super-G vor Marco triumphiert hat, gehe ich davon aus, dass Odi diesmal den Franzosen wieder auf den zweiten Platz verweisen wird.»
«In dieser Passage kann Odi den Unterschied ausmachen»
Beats Begründung: «Das berühmte Brüggli-S wird auf der Originalstrecke noch entscheidender sein als an den Tagen zuvor. Ganz einfach deshalb, weil die Müdigkeit bei dieser Passage nach dem Start von ganz oben eine grössere Rolle spielen wird. Weil Marco aber derart zentral auf den Ski steht und deshalb viel ökonomischer fährt als seine Konkurrenz, wird er hier den Unterschied ausmachen können.»
Vorjahressieger Aleksander Aamodt Kilde hat in den beiden letzten Wettkämpfen den dritten Rang belegt. Auf der 4,5 Kilometer langen Originalstrecke traut Feuz dem Norweger diesmal aber keinen Podestplatz zu. «Aleksander hat in den letzten Interviews durchblicken lassen, dass er nicht zu 100 Prozent fit ist. Deshalb glaube ich nicht daran, dass Kilde auf dieser langen Strecke genügend Substanz für eine Top-Platzierung haben wird.»
Aussenseiter-Tipp
Als heissen Kandidaten für den «Stockerl-Platz» betrachtet Feuz dafür seinen Südtiroler Kumpel Dominik Paris (34). «Der ‹Domme› war in der verkürzten Abfahrt Fünfter und Vierter im Super-G. Deshalb wäre es logisch, wenn er diesmal Dritter werden würde. Zumal er mit seiner enormen Kraft in der Lage sein wird, um von oben bis unten zu attackieren.»
Der Aussenseiter-Tipp von Feuz ist ebenfalls im Südtirol zu Hause. Gemeint ist Florian Schieder (28), der im Vorjahr als Zweiter bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel seine bislang einzige Top-3-Platzierung im Weltcup realisiert hat. «Schieder ist ein begnadeter Schleicher. Deshalb dürfte er in Langentraien besonders schnell sein.»
Liegt der vierfache Abfahrtsweltcupsieger mit seiner Prognose richtig? Die Antwort gibt es heute ab 12.30 Uhr auf SRF.