«Teamevent-Absage war trotzdem die richtige Entscheidung»
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Odermatt nach 4. Platz:«Teamevent-Absage war trotzdem die richtige Entscheidung»

Lastet seit 53 Jahren
Titelverteidiger-Fluch schlägt bei Odermatt zu

Marco Odermatt geht als Titelverteidiger und Topfavorit in den WM-Riesenslalom. Am Ende steht er ohne Medaille da. Wie viele Schweizer vor ihm, schafft es auch der Ausnahmekönner nicht, zweimal in Folge WM-Gold zu holen.
Publiziert: 14.02.2025 um 16:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2025 um 18:17 Uhr
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Keine zweite WM-Medaille in Saalbach für Marco Odermatt.
Foto: Sven Thomann

Auf einen Blick

  • Marco Odermatt verpasst Titelverteidigung im Riesenslalom bei Ski-WM
  • Schweizer Titelverteidiger-Fluch setzt sich fort, nur zwei Männer verteidigten bisher
  • Der letzte Riesen-Titelverteidiger ist der Amerikaner Ted Ligety
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Marco Odermatt (27) und Saalbach (Ö) – das ist im Riesenslalom keine Liebe. Dreimal gestartet, dreimal neben dem Podest. 2018 wird Odermatt im ersten Lauf disqualifiziert. Vor elf Monaten scheidet er im zweiten Lauf aus und verpasst den 10. Sieg im 10. Saisonrennen. Und nun wirds nichts mit der Verteidigung des Weltmeister-Titels.

Dabei sind die Chancen zur Halbzeit noch intakt. Odermatt lauert auf Rang 3 und hat in der Entscheidung den Vorteil, dass sein Trainer den Kurs steckt. Aber das nützt ihm nichts. Er fällt zurück. Und verpasst erneut die Titelverteidigung. Am Ende schrammt er um sieben Hundertstel an Bronze vorbei. Immerhin: Teamplayer Odermatt wird sich nach der ersten Enttäuschung bestimmt mit seinen Landsmännern freuen – Thomas Tumler (35) wird Zweiter, Loïc Meillard (28) Dritter.

Aber nach der Abfahrt schlägt der Schweizer Titelverteidiger-Fluch beim Nidwaldner erneut zu. Zwei Chancen hat er, zweimal fährt er am Podest vorbei. Und ist nicht der erste Schweizer, dem das widerfährt. Bisher haben es bei den Männern nur zwei unserer Ski-Asse geschafft, ihren Weltmeistertitel zu verteidigen. Rudolf Rominger (1912–1979) holte 1938 und 1939 WM-Gold im Slalom, Bernhard Russi (76) wurde 1970 und 1972 Abfahrts-Champion.

Grosse Schweizer Namen scheiterten

Allerdings kann man die damaligen Leistungen nicht ganz mit denjenigen Odermatts vergleichen. Zum einen, weil bei Rominger die Weltmeisterschaften noch jedes Jahr stattfanden. Und zum anderen, weil Russi seinen zweiten Titel nicht bei einer WM holte, sondern bei Olympischen Spielen, die gleichzeitig als Weltmeisterschaft zählten.

Vor Odermatt scheiterten im Riesenslalom unter anderem schon Heini Hemmi (76), Pirmin Zurbriggen (62), Michael von Grünigen (55) oder Carlo Janka (38) auf der Mission Titelverteidigung. In der Abfahrt schafften es Peter Müller (67), Franz Heinzer (62), Patrick Küng (41) oder Beat Feuz (38) ebenfalls nicht, zweimal hintereinander Gold zu holen.

Dass die Titelverteidigung nicht unmöglich ist, haben andere Athleten bewiesen. Der Österreicher Toni Sailer (1935–2009) krönte sich 1956 und 1958 zum Abfahrtskönig, der Schwede Ingemar Stenmark (68) gewann 1978, 1980 und 1982 WM-Gold im Slalom und Ted Ligety (40) war der letzte Fahrer, der im Riesenslalom seinen Titel verteidigte. Dem Amerikaner gelang das gleich zweimal, er triumphierte 2011, 2013 und 2015.


 

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