«Hatte heute Morgen kein gutes Gefühl»
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Silber-Held Tumler:«Hatte heute Morgen kein gutes Gefühl»

Tumler über Weg zu Riesenslalom-Silber
«Swiss-Ski hätte mich auch rausschmeissen können»

Thomas Tumler und Loïc Meillard sorgen für die nächsten Schweizer WM-Medaillen. Während Tumler nicht mehr an Edelmetall geglaubt hat, ist Meillard zwiegespalten ob des Resultats.
Publiziert: 14.02.2025 um 15:15 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2025 um 16:51 Uhr
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Thomas Tumler ballt die Faust: Der Bündner gewinnt WM-Silber im Riesenslalom.
Foto: Sven Thomann
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Cédric HeebRedaktor Sport

«Ich hatte das Gefühl, ich habe alles vergeben», verrät Thomas Tumler (35), nachdem er die Silbermedaille im WM-Riesenslalom gewonnen hat. «Meine Fahrt war voll am Limit.» Schon oben habe er gedacht: «Das wars. Dann habe ich einfach nochmals voll riskiert. Ich bin sehr glücklich, dass es so aufgegangen ist.»

An einer Weltmeisterschaft zählen am Ende nur die Medaillen, sagt der Bündner: «Da gibt es kein Taktieren. Mein grosses Ziel war das Podest und ich musste sechs Zehntel aufholen. Du musst alles reinwerfen – entweder gehts auf oder eben nicht.» Es sei «sensationell», dass es jetzt, mit 35 Jahren, endlich geklappt hat mit einer WM-Medaille in einem Einzelrennen: «Ich habe schon in der Schule bei allem länger gebraucht», scherzt der frischgebackene Vizeweltmeister, der schon beim Teamevent Silber gewonnen hat.

Was es dazu gebraucht hat? «So blöd es klingen mag: Die Verletzung hat mir gutgetan.» Die Rückenverletzung habe ihn wieder auf den Boden geholt und gezeigt, welches Privileg er als Skifahrer habe. Hinzu kommt: «Das Vertrauen, das Swiss-Ski mir gegeben hat, ist nicht selbstverständlich, sie hätten mich vor drei Jahren auch rauswerfen können. Aber sie haben an mich geglaubt und deshalb darf ich jetzt hier stehen.»

Zwiegespaltener Meillard

Unmittelbar hinter Tumler holt Löic Meillard (28) Bronze, auch für ihn ist es nach Kombi-Gold die zweite Medaille in Saalbach. Doch sie hätte auch eine andere Farbe haben können, lag er nach dem ersten Lauf doch mit zwei Hundertstelsekunden Rückstand auf Rang zwei. «Es ist eine kleine Enttäuschung.»

Er habe im Mittelabschnitt Mühe mit der Ideallinie gehabt und deshalb Schwierigkeiten, wieder in den Lauf zu finden. «Wenn es Rot aufleuchtet, wenn man über die Ziellinie fährt, ist man immer etwas enttäuscht.» Für ihn sei es aber trotzdem sehr schön, einmal mehr ein Podest mit einem Teamkollegen zu teilen: «Das wird in Erinnerung bleiben.»

Dem 28-Jährigen bietet sich am Sonntag im Slalom die Chance, zum dritten Mal innert fünf Tagen WM-Edelmetall zu gewinnen. Ist denn noch genug Saft im Tank? «Nach den Rennen ist man immer müde, das Programm am Abend wird auch streng werden. Aber für zweimal eine Minute Gas geben, wird es schon noch reichen.»

Riesen-Dämpfer wurmt Odermatt gleich doppelt

Der grosse Geschlagene ist Marco Odermatt (27). Der Nidwaldner verpasst die Titelverteidigung – und das Podest um sieben Hundertstel. «Natürlich ist es enttäuschend.» Ein grosser Fehler im oberen Streckenteil habe ihn viel Tempo gekostet.

Aber: «Es ist ja nicht so, dass eine Sekunde gefehlt hat. Am Ende ist es eine halbe Sekunde auf den WM-Titel.» Doppelt bitter sei der Dämpfer, da «ich die Team-Kombi geopfert habe, um hier Gold zu holen».

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