Darum gehts
- Österreichisches Frauen-Skiteam in Unruhe. Kritik an Cheftrainer Roland Assinger
- Assinger verteidigt Trainingsmethoden und betont Hochleistungssport-Charakter des Skifahrens
- Anders als ihre Teamkolleginnen unterstützt Cornelia Hütter Assinger
Das österreichische Frauen-Skiteam kommt nach dem Saisonende weiter nicht zur Ruhe. Erst äusserte Tamara Tippler (34), die ihren Comeback-Versuch als Mutter abbrach und zurücktrat, heftige Kritik an Cheftrainer Roland Assinger (51). Dann tat es ihr Stephanie Brunner (31) gleich. Ihr passt nicht, dass im Riesenslalom nur kurze Läufe à 40 oder 45 Sekunden trainiert werden, wie sie gegenüber ORF sagte.
Und zuletzt gab es auch von Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier (31) klare Worte. Vor allem Assingers Umgangston stösst ihr sauer auf.
Nun folgt die nächste Runde im Ösi-Knatsch, denn der Cheftrainer hat zu den Vorwürfen Stellung genommen. Er sei von der Kritik teilweise überrascht worden und habe aus den Medien davon erfahren, sagt er gegenüber ORF. Und rechtfertigt seine Methoden. «Wenn jemand eine Goldmedaille macht und eine Bronzemedaille, dann wird im Vorfeld nicht alles schlecht gelaufen sein», sagt Assinger über Venier. Und fügt an: «Auch von den Trainingsmethoden her, von den Trainingsmöglichkeiten, den Trainerteams.»
«Kein Kindergeburtstag»
Er betont, dass es sich beim Skirennfahren um einen Hochleistungssport handle. «Man fährt mit 140 km/h den Berg hinunter, das ist kein Kindergeburtstag.»
Gleichzeitig meint Assinger aber auch, falls es Kommunikationsprobleme gegeben habe, sollten diese auf sachlicher Ebene ausdiskutiert werden. Diesbezüglich sei innerhalb des Verbandes schon einiges passiert, und auch in Zukunft werde es Gespräche geben.
Hütter stärkt Trainer den Rücken
Nicht nur Assinger selber äussert sich zur Kritik. Mit Cornelia Hütter (32) hat sich eine weitere Athletin zu Wort gemeldet. Und sie stärkt dem Trainer den Rücken. Sie alle betrieben den Ski-Sport mit Herzblut, da würden auch Diskussionen dazugehören. «Aber ich bin 100 Prozent der Meinung, dass die Diskussionen unter vier Augen gelöst werden sollen», sagt sie im Interview mit ORF.
Konkret geht sie allerdings nicht auf die Kritik ihrer Teamkolleginnen ein. Ob sie damit noch mehr Knatsch verhindern möchte? Immerhin verbindet sie und Venier eine besondere Geschichte. Denn Hütter war einst mit Christian Walder (33) liiert – der seit letztem Jahr offiziell mit Venier zusammen ist.
Hütter ist jedenfalls der Meinung, dass es bei einem so grossen Team eine klare Linie braucht. «Das macht Assinger gut und er vertritt auch seinen Standpunkt.»