Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass das Airbag-Obligatorium richtig ist. Denn wir reden im Skisport ständig von der Sicherheit. Zu Recht, es ist nun mal gefährlich, mit den hohen Tempi und praktisch ungeschützt einen Berg runterzufahren.
Doch leider hat es der FIS-Vorstand fertiggebracht, eine eigentlich sehr gute Idee gleich selber wieder zunichtezumachen. Dass Fahrerinnen und Fahrern nun Ausnahmegenehmigungen beantragen dürfen und sicher auch werden, ist befremdlich. Genauso wie es ein Helm-Obligatorium ohne Schlupfloch gibt, müsste es nun eine Airbag-Vorschrift ohne Wenn und Aber geben.
Es ist sehr schade, dass man sich nicht zu einem klaren Regelwerk ohne Ausnahmen durchringen konnte. Es scheint mir, dass die Verantwortlichen in den Komitees und im Vorstand es allen recht machen wollte. Das geht aber nicht. Vor allem, wenn es um die Sicherheit geht.
Ein klares Statement sieht anders aus
Auf diese Art ist klar, dass man von Anfang an die neue Regel nicht konsequent durchsetzt. Die Botschaft, die so rüberkommt, ist genau das Gegenteil von dem, wie es sein sollte. Jetzt wirkt es so, dass nicht mal die FIS selber überzeugt ist, dass der Airbag für mehr Sicherheit sorgen wird. Es wäre elementar gewesen, dass hier ein klares Statement gesetzt wird: Ja, wir sind vom Airbag überzeugt und führen ihn mit aller Konsequenz ein.
Dass er im Falle eines Sturzes helfen kann, steht für mich ausser Frage. Die Airbags kommen seit Jahren, nicht nur bei den Alpinen, zum Einsatz und haben auch schon in konkreten Fällen geholfen, Verletzungen zu vermeiden.
Das Argument einer möglichen Fehlauslösung zieht bei mir nicht. Auch bei den Sicherheitsbindungen kann es zu Fehlauslösungen kommen. Dennoch fahren alle damit.