Am Freitagmorgen endet die Saison von Nina Ortlieb (27) auf brutale Art und Weise. Beim Einfahren für den Super-G in St. Moritz GR stürzt die Österreicherin und verletzt sich dabei schwer. Die Diagnose: Schien- und Wadenbeinbruch im rechten Unterschenkel.
Ohne Renneinsatz ist der Winter für die Speedspezialistin vorbei. Anstatt die Corviglia runterzubrettern, gehts für Ortlieb mit dem Helikopter zurück in die Heimat. Noch am Freitag wird sie operiert – zum 20. Mal in ihrer Karriere!
«Ich werde weiter kämpfen»
24 Stunden nach ihrem folgenschweren Missgeschick meldet sich die Österreicherin auf Instagram zu Wort. «Ich kann nicht beschreiben, wie es sich anfühlt, seinen Träumen so nahe zu sein und plötzlich so weit weg!», schreibt sie und untermalt das Ganze mit dem Emoji eines gebrochenen Herzens. Sie blickt aber nach vorne. «Ich werde die Saison ausfallen, aber ich werde weiter kämpfen», so Ortlieb.
Wie man kämpft, weiss die leidgeplagte Österreicherin nur zu gut. Bevor sie im Februar mit WM-Silber in der Abfahrt den Höhepunkt ihrer Karriere erlebte, musste sie viele Rückschläge wegstecken. In ihrer Krankenakte stehen mehrere Knie-Operationen, sie zog sich schon Brüche im Becken, Schambein und Oberarm zu. Mittelhandknochen waren schon dreimal, das Sprunggelenk zweimal kaputt. Dazu kommen eine ausgekugelte Schulter und eine Rippenfraktur, auch ihre Nase hat schon mehrfach etwas abbekommen.
Und trotzdem hat Ortlieb bisher nie ans Aufgeben gedacht. Stattdessen bewies sie, wie stark man nach einer Verletzung zurückkehren kann. Im Dezember 2022 gab sie nach einer schweren Knieverletzung und 23 Monaten Rehabilitation ihr Comeback – mit den Rängen 6 und 2 in der Abfahrt. (bir)