Darum gehts
- Beim Weltcupfinal in Sun Valley starten nur die Besten der Saison
- Diese Schweizer Ski-Asse haben sich für die finalen Rennen qualifiziert
- Ein Slalom-Ass ist erstmals seit vier Jahren wieder beim Final dabei
Der Weltcupfinal in Sun Valley (Idaho, USA) bildet den krönenden Abschluss der Ski-Saison. Nur die Besten der Besten dürfen teilnehmen. Konkret: in jeder Disziplin die Top 25 des Winters. Fällt jemand verletzt aus, rückt niemand nach. Wer mindestens 500 Punkte auf dem Konto hat, geniesst das Privileg, in jeder Disziplin starten zu dürfen – auch wenn er oder sie in dieser Disziplin nicht zu den Top 25 gehört. Zudem gibt es jeweils für die frischgebackenen Junioren-Weltmeister einen Startplatz.
Abfahrt
Die Abfahrts-Bilanz der Schweizer ist in diesem Winter schlichtweg phänomenal. In sechs der acht Rennen stellen sie den Sieger: je einmal Justin Murisier (33) und Alexis Monney (25) und je zweimal Marco Odermatt (27) und Franjo von Allmen (23). Noch besser: Vier Mal gibts einen Doppelsieg und zwei Mal gar einen Dreifachsieg. Insgesamt holen sie 17 der 24 Podestplätze. Kein Wunder, stellt die Schweiz das grösste Team beim Weltcupfinal: Odermatt (1.), von Allmen (2.), Alexis Monney (3.), Justin Murisier (7.) und Stefan Rogentin (30, 8.) gehören zu den Top 10 des Winters, daneben hat sich auch Lars Rösti als 21. für den Weltcupfinal qualifiziert.
Pech hat hingegen Marco Kohler (27), der als 26. das Ticket um drei Punkte verpasst. Dafür dürfte auch Loïc Meillard (28) starten. Er hat zwar seit Dezember 2022 keine Weltcup-Abfahrt mehr bestritten, aber bei ihm greift dank 931 Zählern auf dem Konto die 500-Punkte-Regel. Ob Meillard die Abfahrt bestreitet, ist offen. Er soll es in Erwägung ziehen.
Junioren-Weltmeister: Felix Rösle (20, De)
Die Schweizerinnen haben zwar bei weitem nicht so viele Podestplätze wie die Männer eingefahren – es sind drei – trotzdem sind auch sie zu viert beim Weltcupfinal dabei. Neben den routinierten Lara Gut-Behrami (33), die als Fünfte unsere beste Abfahrerin ist, Corinne Suter (30, 10. Platz) und Michelle Gisin (31, 22. Platz) ist auch eine Zukunftshoffnung dabei. Malorie Blanc (21) schafft in ihrer ersten Weltcupsaison nicht nur als Zweite in St. Anton (Ö) bei ihrer Abfahrts-Premiere den Sprung aufs Podest, sondern als 18. auch problemlos die Quali für den Final. Als Junioren-Weltmeisterin hätte auch Stefanie Grob (21) starten dürfen, sie wird aber im Europacup an den Start gehen, wie Swiss-Ski gegenüber Blick mitteilt.
Junioren-Weltmeisterin: Stefanie Grob (21, Sz)
Super-G
Auch im Super-G sind die Schweizer Männer diesen Winter stark unterwegs. Vier der bisher sieben Rennen haben sie gewonnen. Bereits beim Saisonauftakt in Beaver Creek (USA) stellen sie mit Marco Odermatt den Sieger. Zwei weitere Male steht der Nidwaldner zuoberst, einmal triumphiert Franjo von Allmen. Neben diesen beiden sind in Sun Valley Justin Murisier, Stefan Rogentin und Alexis Monney dabei. Zudem darf auch Loïc Meillard beim finalen Super-G starten. Als 34. der Disziplinenwertung verpasst er die Quali zwar deutlich. Aber bei ihm greift die 500-Punkte-Regel.
Junioren-Weltmeister: Benno Brandis (18, De)
Nur einen Sieg gibts für die Schweizerinnen im Super-G – Lara Gut-Behrami triumphiert in Garmisch-Partenkirchen (De). Trotzdem startet beim Weltcup ein Quintett. Neben Gut-Behrami, die noch um die kleine Kugel kämpft, Corinne Suter und Michelle Gisin lösen auch Joana Hählen (33) und Malorie Blanc in extremis ihr Ticket. Hählen schafft dank Platz 10 im zweitletzten Super-G den Vorstoss auf Platz 23 und Blanc lässt als 25. die Französin Laura Gauche um einen Punkt hinter sich. Fahrerinnen wie Delia Durrer (22) oder Priska Ming-Nufer (33) hingegen sammelten in beiden Speeddisziplinen zu wenig Punkte. Und Jasmin Mathis, die an der Junioren-WM Gold gewonnen hat, wird wie Grob im Europacup und nicht beim Weltcupfinal starten.
Junioren-Weltmeisterin: Jasmin Mathis (20, Sz)
Riesenslalom
Die Schweiz und Norwegen teilen sich die Siege im Riesenslalom – unsere Asse haben mit 5:3 die Nase vorne. Marco Odermatt triumphiert dreimal, je einmal stehen Thomas Tumler und Loïc Meillard zuoberst. Das Trio führt das Riesen-Team in Sun Valley an. Mit Luca Aerni (31) ist ein weiterer Teamkollege dabei. Ebenfalls qualifiziert hätte sich Gino Caviezel (32) auf Platz 23. Und das, obwohl er sich Ende Dezember bei einem Sturz schwer verletzt hat. Deswegen kann er nicht dabei sein. Starten dürften theoretisch dank der 500-Punkteregel Franjo von Allmen, Stefan Rogentin oder Alexis Monney, die aber gar keine Riesenslaloms bestreiten. Das Gleiche gilt für sie übrigens auch im Slalom.
Junioren-Weltmeister: Flavio Vitale (19, Fr)
Bei den Frauen ist die Schweiz im Riesenslalom dreifach vertreten. Lara Gut-Behrami kann zwar ihre Kugel aus dem Vorjahr nicht verteidigen, aber sie ist nach wie vor unsere Nummer 1 im Riesenslalom. Allerdings ist ihr Camille Rast (25) auf den Fersen. Als Zehnte ist sie in der Disziplinenwertung nur drei Positionen hinter der Tessinerin. Daneben hat sich auch Wendy Holdener (31) ohne Probleme für das Rennen in Sun Valley qualifiziert. Die drei sind die einzigen Schweizerinnen, die in diesem Winter über 500 Punkte gesammelt haben. Deswegen wird keine weitere Teamkollegin im Riesenslalom starten.
Junioren-Weltmeisterin: Giorgia Collomb (18, It)
Slalom
Loïc Meillard kämpft um die kleine Kugel, Tanguy Nef (28) ist erstmals seit vier Jahren bei einem Weltcupfinal dabei und auch Daniel Yule (32) bestreitet den letzten Tanz im Stangenwald. Die Schweizer stellen ein Trio beim abschliessenden Slalom. Luca Aerni und Marc Rochat (32) stehen ebenso nicht am Start wie Ramon Zenhäusern (32). Der Walliser Doppelmeter erlebt einen weiteren Seuchen-Winter, bleibt in sechs der elf Slaloms ohne Punkte. Immerhin: Er beendet die Saison mit Platz 10 in Hafjell (No) – seinem besten Resultat seit dem Sieg beim Weltcupfinal 2023.
Junioren-Weltmeister: Theodor Braekken (21, No)
Auch bei den Frauen hat die Schweiz dank Camille Rast noch Kugel-Chancen. Die Walliserin ist in diesem Winter durchgestartet. WM-Titel und die ersten beiden Weltcupsiege (plus ein weiterer Podestplatz) machen sie zur aktuell erfolgreichsten Schweizer Stangenkünstlerin. Wendy Holdener gehört als Disziplinenvierte auch in diesem Winter zur Weltspitze und mit Mélanie Meillard (26) als Neunte haben wir eine dritte Fahrerin in den Top 10. Eine weitere Teamkollegin hat sich nicht für den Weltcupfinal qualifiziert. Eliane Christen (26) fehlen als 28. nur acht Punkte dafür.
Junioren-Weltmeisterin: Cornelia Öhlund (19, Sd)