Auf einen Blick
- Die letzten Rennen der Ski-Saison stehen an
- Welche Schweizerinnen und Schweizer haben Chancen auf Kristallkugeln?
- Einige Entscheidungen versprechen viel Spannung
Die Weltmeisterschaft in Saalbach (Ö) ist Geschichte. Der Fokus der Ski-Asse richtet sich wieder auf den Weltcup. Langsam, aber sicher biegt die Saison auf die Zielgerade ein. Und damit nähern sich die Entscheidungen im Kampf um die Kristallkugeln. Deren zehn werden vergeben – und die Schweiz hat in mehreren Wertungen gute Chancen, am Ende eine Athletin oder einen Athleten zuoberst stehen zu haben. Die Entscheidung ist gefallen, sobald die Anzahl ausstehender Rennen (je Disziplin oder insgesamt) mal 100 Punkte kleiner ist als der Vorsprung des Führenden. So präsentieren sich die Ausgangslagen.
1. Platz: 100 Punkte
2. Platz: 80 Punkte
3. Platz: 60 Punkte
4. Platz: 50 Punkte
5. Platz: 45 Punkte
6. Platz 40 Punkte
7. Platz: 36 Punkte
8. Platz: 32 Punkte
9. Platz: 29 Punkte
10. Platz 26 Punkte
11. Platz: 24 Punkte
12. Platz: 22 Punkte
13. Platz: 20 Punkte
14. Platz: 18 Punkte
15. Platz: 16 Punkte
Platz 16 erhält 15 Punkte, für jeden weiteren Rang wird ein Punkt abgezogen, sodass der 30. noch einen Punkt erhält.
Beim Weltcupfinal gibt es nur für Platz 1 bis 15 Punkte.
1. Platz: 100 Punkte
2. Platz: 80 Punkte
3. Platz: 60 Punkte
4. Platz: 50 Punkte
5. Platz: 45 Punkte
6. Platz 40 Punkte
7. Platz: 36 Punkte
8. Platz: 32 Punkte
9. Platz: 29 Punkte
10. Platz 26 Punkte
11. Platz: 24 Punkte
12. Platz: 22 Punkte
13. Platz: 20 Punkte
14. Platz: 18 Punkte
15. Platz: 16 Punkte
Platz 16 erhält 15 Punkte, für jeden weiteren Rang wird ein Punkt abgezogen, sodass der 30. noch einen Punkt erhält.
Beim Weltcupfinal gibt es nur für Platz 1 bis 15 Punkte.
Gesamtweltcup
In den letzten drei Saisons hat am Ende jeweils Marco Odermatt (27) die grosse Kristallkugel in die Höhe gestemmt. Der Nidwaldner ist auf gutem Weg, seine Serie fortzusetzen. Als einziger Athlet hat er bisher die Marke von 1000 Punkten geknackt. Noch 13 Rennen sind ausstehend – in zehn wird Odermatt voraussichtlich am Start stehen. Sein erster Verfolger heisst Henrik Kristoffersen (30). Der Norweger liegt 320 Punkte zurück, startet allerdings nur in den beiden technischen Disziplinen (sechs Rennen ausstehend). Odermatt dürfte für ihn unerreichbar bleiben. Mehr Gefahr droht da aus dem eigenen Lager. Loïc Meillard (28) fährt wie Odermatt in drei Disziplinen (neun Rennen ausstehend) und könnte den Rückstand von 429 Punkten noch wettmachen. Oder zumindest wie im letzten Winter für einen Schweizer Doppelsieg sorgen.
Bei den Frauen präsentiert sich die Ausgangslage weitaus spannender. Federica Brignone (34) liegt bei 14 ausstehenden Rennen nur 70 Punkte vor Lara Gut-Behrami (33). Für die Italienerin wäre es nach 2019/20 die zweite grosse Kugel, für die Schweizerin bereits die dritte. Beide starten in drei Disziplinen, haben im Idealfall noch elf Renneinsätze vor sich. Ein packender Zweikampf zeichnet sich ab. Auch Camille Rast (25) und Zrinka Ljutic (21) liegen keine 200 Punkte zurück. Ihr Nachteil: Sie starten nur im Slalom und Riesenslalom. Ihre Chancen sind deswegen sehr gering. Anders siehts bei Sofia Goggia (32) aus, die drei Disziplinen fährt und 248 Punkte hinter ihrer Landsfrau liegt.
Abfahrt
Die Chancen stehen gut, dass sich in diesem Winter ein Schweizer die Abfahrtskugel sichert. Aktuell sind vier Schweizer in den Top 5 klassiert. Marco Odermatt (gewann die Kugel letzte Saison) führt 93 Punkte vor Weltmeister Franjo von Allmen (23). Auch Justin Murisier (33) und Alexis Monney (25) mit 143 respektive 165 Punkten Rückstand sind noch voll dabei im Kugel-Kampf. In der Rolle des potenziellen Spielverderbers für Swiss-Ski befindet sich aktuell der Slowene Miha Hrobat (30) auf Platz 3. Für Spannung in den letzten vier Rennen ist gesorgt.
Ausstehende Rennen: Crans-Montana VS (22.2.), Kvitfjell (No, 7. und 8.3.) und Sun Valley (USA, 22.3.)
Was die Schweizer bei den Männern, sind die Italienerinnen bei den Frauen: dominierend in der Abfahrt. Federica Brignone führt nach vier der acht geplanten Rennen 29 Punkte vor Sofia Goggia. Erste Verfolgerin ist die Österreicherin Cornelia Hütter (32) mit 81 Punkten Rückstand. Auch Lara Gut-Behrami hat mit einer starken zweiten Saisonhälfte noch Chancen, erstmals die Abfahrtskugel zu gewinnen. Ihr Rückstand: 114 Punkte.
Ausstehende Rennen: Kvitfjell (No, 28.2./1.3.), La Thuile (It, 14.3.) und Sun Valley (USA, 22.3.)
Super-G
Auch in der zweiten Speed-Wertung der Männer führt Marco Odermatt. Er liegt drei Rennen vor Schluss 119 Punkte vor seinem ersten Verfolger Vincent Kriechmayr (33). Dahinter lauern mit 121 Zählern Rückstand die punktgleichen Stefan Rogentin (30, Sz) und Fredrik Möller (24, No). Die Entscheidung wird wohl frühestens beim zweitletzten Super-G fallen. Denn insgesamt sechs Athleten haben unter 200 Punkte Rückstand – da müsste schon sehr viel für Odermatt laufen, damit er sie alle beim nächsten Rennen auf einen Schlag um über 200 Punkte distanzieren kann.
Ausstehende Rennen: Crans-Montana VS (23.2.), Kvitfjell (No, 9.3.) und Sun Valley (USA, 23.3.)
Bei den Frauen stellt die Schweiz aktuell ebenfalls die Nummer 1 im Super-G. Lara Gut-Behrami liegt bei drei ausstehenden Rennen 75 Punkte vor Federica Brignone und 139 Punkte vor Sofia Goggia. In dieser Saison im Weltcup nie schlechter als Fünfte, stehen die Chancen für die Tessinerin gut, die Kugel zum dritten Mal in Folge und zum sechsten Mal insgesamt zu holen. Die Entscheidung fällt frühestens in La Thuile.
Ausstehende Rennen: Kvitfjell (No, 2.3.), La Thuile (It, 15.3.) und Sun Valley (USA, 23.3.)
Riesenslalom
In allen Disziplinen, die er fährt, führt Marco Odermatt die Wertung an. So auch im Riesenslalom – trotz Kaltstart in die Saison mit zwei Ausfällen. Zum vierten Mal in Folge könnte er diese Kugel gewinnen. Vor den letzten drei Rennen liegt sein erster Verfolger Alexander Steen Olsen (23) 71 Punkte zurück, weitere zehn dahinter liegt dessen norwegischer Landsmann Henrik Kristoffersen. Wenn er im Weltcup ins Ziel kam, stand Odermatt in diesem Winter auch immer auf dem Podest (drei Siege und ein 3. Platz). Schwer vorstellbar, dass er sich die Kugel noch nehmen lässt. Entscheiden kann er das Ganze frühestens beim zweitletzten Rennen.
Ausstehende Rennen: Kranjska Gora (Sln, 1.3.), Hafjell (No, 15.3.) und Sun Valley (USA, 26.3.)
Die Frauen haben noch vier Riesenslaloms auf dem Programm. Zwei Athletinnen konnten sich in der Disziplinenwertung absetzen: Die Neuseeländerin Alice Robinson (23) führt vier Punkte vor der Schwedin Sara Hector (32). Die erste Verfolgerin des Duos ist Federica Brignone, die 100 Punkte Rückstand auf Robinson hat. In vier Rennen ist noch vieles möglich – ob die bestklassierte Schweizerin (Lara Gut-Behrami mit 169 Punkten auf Rang 8) allerdings noch ein Wörtchen um die Kugel mitreden kann, wird sich zeigen.
Ausstehende Rennen: Sestriere (It, 21./22.2.), Are (Sd, 8.3.) und Sun Valley (USA, 25.3.)
Slalom
Dumeng Giovanoli (84) hat 1968 als bisher einziger Schweizer die kleine Kristallkugel im Slalom gewonnen. Bekommt er endlich einen Nachfolger? Weltmeister Loïc Meillard liegt vor den letzten drei Rennen mit 52 Punkten Rückstand auf den Führenden, Henrik Kristoffersen, auf Rang 3. Damit ist er noch voll dabei im Kampf um Kristall. Zwischen den beiden liegt der Franzose Clément Noël (27), den nur drei Punkte von Platz 1 trennen. Alles deutet darauf hin, dass die Entscheidung erst beim Weltcupfinale fällt.
Ausstehende Rennen: Kranjska Gora (Sln, 2.3.), Hafjell (No, 16.3.) und Sun Valley (USA, 27.3.)
Bei den Frauen ist es noch nicht ganz so lange her, seit letztmals eine Schweizerin die Slalom-Kugel gewann. Vreni Schneider (60) stemmte sie 1995 in die Höhe. Nun könnte es ihr Camille Rast gleichtun. Die Weltmeisterin führt die Wertung an – drei Rennen vor Schluss beträgt ihr Vorsprung auf Zrinka Ljutic allerdings nur 41 Punkte. Vieles deutet auf ein Duell zwischen den beiden hin – dahinter lauert allerdings Wendy Holdener. Sie hat auf ihre Landsfrau 105 Zähler Rückstand.