Darum gehts
- Hafjell (No) ist ein gutes Pflaster für Schweizer Skifahrer
- Marco Odermatt fährt aufs Podest und sichert sich die Riesenslalom-Kugel
- Auf den Tag genau vor 22 Jahren gelang dies schon einer anderen Legende
2003 war Norwegen Gastgeber des Weltcupfinals. Damals wurden die Speedrennen in Kvitfjell ausgetragen, die technischen fanden in Hafjell statt. Seither hatte das drittgrösste Skigebiet des Landes keinen Platz mehr im Weltcupkalender. Bis in dieser Saison.
Die Männer kehren zurück. Und die Schweizer erleben damals wie heute einen emotionalen Tag. Der für zwei unserer Stars einige Parallelen aufweist.
Beim letzten Hafjell-Riesen feierte die Schweiz zwar keinen Dreifachsieg – den bis dato einzigen in dieser Disziplin gab es 1983. Trotzdem erlebte eine unserer Ski-Legenden einen unvergesslichen Tag.
Von Grünigen zum Vierten
Der zweifache Weltmeister (1997 und 2001) Michael von Grünigen (55) bestritt den letzten Weltcup-Riesenslalom seiner Karriere. Für ihn ging es wie nun für Marco Odermatt (27) um die kleine Kugel. Der Unterschied: Damals war es das finale Saisonrennen und von Grünigen ging mit einem Polster von 97 Punkten auf den Amerikaner Bode Miller (47) an den Start.
Der Kugelgewinn war nur noch Formsache. Während Miller Sechster wurde, fuhr der Berner Oberländer als Dritter aufs Podest. Und sicherte sich die Kristallkugel – seine vierte nach 1996, 1997 und 1999.
Gleicher Tag, gleicher Jubel
Odermatt macht ebenfalls in Hafjell alles klar – auf den Tag genau 22 Jahre nach von Grünigen. Im zweitletzten Rennen tütet er den Sieg in der Disziplinenwertung ein. Sein Polster vor dem Rennen: 41 Punkte. Weil sein Kugel-Konkurrent Henrik Kristoffersen (30) nicht auf Touren kommt und nur 16. wird, reicht dem Nidwaldner Platz 2. Die nächste Parallele zu von Grünigen: Auch für ihn ist es die vierte Kugel. Allerdings in Serie.
Etwas anderes wird Odermatt hingegen von Grünigen nicht gleichtun. Denn der Berner Oberländer hängte am Tag nach dem Kugelgewinn die Ski an den Nagel. Zum Abschied fuhr er den Slalom in einem historischen Outfit. Von diesem Schritt ist Odermatt im Idealfall noch ein paar Jahre entfernt.