In Gedenken an tödlich verunglückten Ski-Kollegen
Das traurige Geheimnis hinter Odermatts neuem Helm

Marco Odermatt ist unsere grosse Gesamtweltcup-Hoffnung bei den Männern. Bei der Jagd nach Siegen fährt nicht nur ein brüllender Löwe mit, sondern auch Schwermut: Er ehrt seinen verstorbenen Ski-Freund Gian Luca Barandun.
Publiziert: 06.10.2021 um 13:37 Uhr
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Aktualisiert: 06.10.2021 um 18:09 Uhr
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Mit Löwe auf dem Helm: So wird Marco Odermatt in der kommenden Saison auf die Pisten gehen.
Foto: zvg
Marcel W. Perren

Nein, nach Plan verläuft die Vorbereitung für den Weltcup-Auftakt in Sölden (24. Oktober) für unsere Riesen-Stars nicht. Ursprünglich wollte Trainer Helmut Krug seinen Schützlingen ab dem 1. Oktober beim Gletscher-Training auf der Diavolezza GR den letzten Schliff verpassen. Doch wegen des miesen Wetters musste der Österreicher in Diensten von Swiss Ski das Programm ändern.

Statt über den Schnee zu carven, schwitzen Marco Odermatt, Loïc Meillard, Justin Murisier und Gino Caviezel derzeit im Kraftraum. Aber Übungsleiter Krug findet diese Programmänderung gar nicht schlecht: «Auf Odermatt und Meillard wartet in diesem Winter ein Monster-Programm, beide wollen um die 30 Rennen bestreiten. Deshalb kann es nicht schaden, wenn die beiden jetzt noch einmal ordentlich Kraft und Kondition tanken. Zumal wir im August und September auf den Gletschern im Wallis viele sehr gute Ski-Trainingstage absolvieren konnten.»

Ein Helm mit Symbolkraft

Klar, dass die grössten Erwartungshaltungen vor dem Start in den Olympia-Winter auf Odermatt lasten, der im letzten Winter mit drei Weltcupsiegen den zweiten Rang im Gesamtweltcup belegte. «Marco hat auch in den letzten Wochen und Monaten konstant sehr starke Trainingsleistungen abgeliefert», schwärmt sein Coach.

Sehr viel Stärke vermittelt auch «Odis» neues Helm-Design. Österreichs Star-Lackierer Markus Pfeil hat einen prächtigen Löwen auf den Kopfschutz des Nidwaldners gebrushed. «In meinem Kinderzimmer hatte ich immer ein Poster von einem Löwen, weil dieses Tier viel Kraft und Mut symbolisiert. Deshalb war es mein Wunsch, dass mich der Löwe auch auf dem Helm begleitet», sagt Odermatt.

Hommage an Ski-Kollegen

Auf dem neuen Helm des 23-Jährigen gibt es aber noch zwei andere sehr persönliche Symbole: Das Nidwaldner Wappen sowie ein Adler und ein Herz mit der Inschrift «Bari.» Dies war der Rufnamen von Marcos Team- und RS-Kollege Gian Luca Barandun, welcher im November 2018 beim Gleitschirmfliegen tödlich verunglückt ist.

Wenn das Wetter mitspielt, wird Odermatt seinen symbolträchtigen Helm erstmals an seinem Geburtstag ausfahren. Marco wird am 8. Oktober 24. Und an diesem Tag steht auf der Diavolezza die nächste Riesenslalom-Einheit auf dem Programm.

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