Beinahe wird das Wetter zum Spielverderber. Trotz bewölktem Himmel und schwieriger Sicht kann der Super-G in Kvitfjell (No) aber durchgeführt werden. Er wurde kurzfristig angesetzt, da nach den abgesagten Trainings keine Abfahrt möglich war.
Für Lara Gut-Behrami (32) kein Problem. «Hauptsache ist, dass wir Rennen fahren können», sagt sie ins SRF-Mikrofon. Die Speedfahrerinnen hatten diesen Winter schon oft Pech. Die Abfahrt ist bereits das achte Rennen, das nicht durchgeführt werden konnte.
Mehr Ski alpin
Premiere beim 45. Weltcupsieg
Die Planänderung bereitet Gut-Behrami keine Mühe. Souverän fährt sie zum achten Sieg in diesem Winter, dem dritten im Super-G. Den etwas zurückhaltenden Start auf dem schmierigen Schnee macht sie mit einem starken Finish wett. Und rettet einmal mehr die Ehre der Schweizerinnen. Neben ihr klassiert sich keine in den Top 20.
Gleichzeitig erlebt Gut-Behrami eine Premiere. Sie feiert bereits ihren 45. Weltcupsieg – und achtmal in einem Winter zu triumphieren, das hat sie bisher noch nie geschafft. Auch nicht in der Saison 2015/16, als sie den Gesamtweltcup gewann. Damals stand sie sechsmal zuoberst auf dem Podest. Ihre bisher erfolgreichste Saison war eine andere: 2013/14 gewann sie sieben Rennen.
«Ein Genuss für mich»
«Lara ist super in Form und fährt irrsinnig gut Ski», lobt Cornelia Hütter (31) sie im SRF-Interview. Die Österreicherin wird mit 12 Hundertsteln Rückstand Zweite und hält die Spannung im Kampf um die kleine Kristallkugel hoch. Zwar liegt Gut-Behrami nun 25 Punkte vor ihr, die Entscheidung dürfte trotzdem erst beim Weltcupfinal fallen. Ausser, sie zieht am Sonntag im zweitletzten Super-G auf über 100 Punkte davon.
Richtig davon zieht Gut-Behrami hingegen im Gesamtweltcup. Mit 1514 Punkten hat sie schon fast so viele gesammelt wie bei ihrem Triumph 2015/16 mit 1522 Zählern. Ihr Vorsprung auf Mikaela Shiffrin (28) beträgt neu 305 Punkte. Die Amerikanerin gibt voraussichtlich nächstes Wochenende ihr Comeback und hat – obwohl sie die grosse Kugel bereits abgeschrieben hat – rechnerisch noch immer Chancen auf sie.
Auf Rechenspiele lässt sich Gut-Behrami deswegen aber nicht ein. «Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass man verkrampft, wenn man einmal damit anfängt», sagt sie bei ORF. Lieber fokussiere sie sich aufs Skifahren und geniesse es. Denn sie wisse, dass sie nicht mehr ewig fahren werde. «Noch fit zu sein und gut Ski zu fahren, ist deswegen eine Ehre und ein Genuss für mich.» (bir)